Die 3. Liga existiert seit 2008/09 und verzeichnet zahlreiche Trainerwechsel, aus sportlichen Gründen oder wegen Karrierewechseln. Dieser Bericht listet alle Wechsel und ihre Hintergründe.
Die 3. Liga existiert seit der Saison 2008/09 und ist seither für ihren hohen personellen Durchsatz bekannt. Nahezu jeder Klub musste irgendwann den Trainer wechseln, manchmal aus eigenem Antrieb, weil ein Coach ins Ausland wechselte oder befördert wurde, oft aber auch aus sportlichen Gründen. Der folgende Bericht listet alle bekannten Trainerwechsel in der Geschichte der 3. Liga und erklärt die Hintergründe (Sackungen, Rücktritte, Vertragsende, Interimslösungen etc.).
Frühe Jahre (2008/09–2013/14)
2008/09: Bereits in der Premierensaison gab es zahlreiche Wechsel. VfR Aalen entließ Edgar Schmitt am 27 August 2008 und ersetzte ihn einen Tag später durch Jürgen Kohlerg. Bei Stuttgarter Kickers musste Stefan Minkwitz schon am 21 September 2008 gehen; Edgar Schmitt übernahm den Abstiegskandidaten. Es folgten weitere Wechsel u. a. in Jena, Regensburg, Wuppertal und Paderborn.
2009/10: Die zweite Saison blieb vergleichsweise ruhig. Nur fünf Vereine wechselten vor Saisonbeginn den Trainer: VfL Osnabrück, Carl Zeiss Jena, Rot‑Weiß Erfurt, VfB Stuttgart II und Wacker Burghausen.
2011/12: Deutlich turbulenter verlief die Saison 2011/12. Offenbach trennte sich bereits im April 2011 von Thomas Gerstner; Arie van Lent übernahm. Weitere Entlassungen betrafen u. a. Jürgen Seeberger (VfB Stuttgart II), Heiko Weber (Jena) und Rudi Bommer (Wacker Burghausen). Auch Arminia Bielefeld war doppelt betroffen: Erst löste sich Ewald Lienen einvernehmlich, später wurde Markus von Ahlen entlassen.
2012/13: In dieser Saison rotierte die Trainerkarussell wieder kräftig. Stefan Emmerling (Erfurt), Kosta Runjaić (Darmstadt) und Wolfgang Wolf (Hansa Rostock) wurden bereits im August/September ersetzt. Später gingen u. a. Dirk Schuster (Stuttgarter Kickers) und Arie van Lent (Offenbach); sogar dreimal wechselte der SV Babelsberg – Dietmar Demuth wurde im Mai entlassen, Almedin Civa sprang kurzzeitig ein, ehe Dieter Timme übernahm.
2013/14: Auch in der folgenden Saison gab es viele Wechsel. Rot‑Weiß Erfurt holte Walter Kogler als Ersatz für Alois Schwartz, Jahn Regensburg verpflichtete Thomas Stratos an Stelle von Franciszek Smuda und Holstein Kiel ersetzte Thorsten Gutzeit durch Karsten Neitzel. Später wurden in Saarbrücken, Burghausen, Unterhaching, Münster und Rostock Trainer entlassen; in Unterhaching musste sogar Manuel Baum nach wenigen Monaten wieder gehen.
Mittlere Jahre (2014/15–2018/19)
2014/15: In Duisburg endete der Vertrag von Karsten Baumann und Gino Lettieri übernahm. Dynamo Dresden ersetzte Olaf Janßen durch Stefan Böger, Hansa Rostock holte Peter Vollmann und Jahn Regensburg verpflichtete Alexander Schmidt. Während der Saison gab es weitere Wechsel, etwa Rüdiger Rehm zu Uwe Rapolder und wieder zurück (Großaspach), die Entlassung von Walter Kogler (Erfurt) und den Rücktritt von Christian Ziege (Unterhaching).
2015/16: Abstiegskampf und Aufstiegsdruck sorgten für etliche Trainerwechsel. Erzgebirge Aue trennte sich von Tomislav Stipić und holte Pavel Dotchev; Dresden stellte Uwe Neuhaus ein, Aalen Peter Vollmann. In der Saison wurden u. a. Maik Walpurgis (Osnabrück), Sven Köhler (Halle), Stefan Krämer (Cottbus) und Horst Steffen (Stuttgarter Kickers) entlassen. Mehrere Klubs setzten Interimscoaches ein, bevor ein neuer Cheftrainer gefunden war.
2016/17: Großaspach holte Oliver Zapel als Nachfolger von Rüdiger Rehm, FSV Frankfurt verpflichtete Roland Vrabec und Holstein Kiel trennte sich im August von Karsten Neitzel. Weitere Entlassungen betrafen u. a. René Müller (Paderborn), Torsten Fröhling (Wehen Wiesbaden), Roland Vrabec (FSV Frankfurt) und Christian Brand (Hansa Rostock). Paderborn erlebte sogar drei Wechsel: René Müller → Florian Fulland (interim) → Stefan Emmerling → Steffen Baumgart.
2017/18: Das Trainerkarussell drehte sich noch schneller. Chemnitz ersetzte Sven Köhler durch Horst Steffen, Rostock installierte Pavel Dotchev, während Würzburg Stephan Schmidt für den zurückgetretenen Bernd Hollerbach holte. Karlsruhe entließ Marc‑Patrick Meister nach wenigen Spielen und setzte Alois Schwartz ein. Im Saisonverlauf folgten zahlreiche Wechsel: Joe Enochs musste in Osnabrück gehen, Florian Kohfeldt wurde bei Werder Bremen II zum Bundesligatrainer befördert, und Preußen Münster, Erfurt, Lotte oder Zwickau setzten jeweils Interimscoaches ein.
2018/19: In Aalen, Lotte, Halle, Zwickau und Braunschweig wurden vor Saisonbeginn neue Trainer verpflichtet. Die Saison sah weitere Entlassungen: Sascha Hildmann wurde in Großaspach beurlaubt, Henrik Pedersen in Braunschweig und Uwe Koschinat verließ Fortuna Köln in Richtung 2. Bundesliga. Später trennten sich Kaiserslautern von Michael Frontzeck, Jena von Mark Zimmermann und Rostock von Pavel Dotchev. KFC Uerdingen tauschte den Trainer gleich dreimal innerhalb weniger Monate; auch in Lotte, Köln und Großaspach gab es späte Wechsel.
Neuere Jahre (2019/20–2025/26)
2019/20: Erstmals listete Wikipedia die Trainerwechsel nach Spieltag: 1860 München ersetzte Daniel Bierofka nach dem 14. Spieltag durch Oliver Beer (interim), später durch Michael Köllner; Kaiserslautern entließ Sascha Hildmann am 8. Spieltag und holte Boris Schommers. Bei KFC Uerdingen gab es vier Trainer in einer Saison (Heiko Vogel → Stefan Reisinger → Daniel Steuernagel → Stefan Krämer). Auch Magdeburg, Halle, Chemnitz, Münster, Großaspach und Jena wechselten mehrfach.
2020/21: Die nächste Saison brachte Corona-bedingt einen engen Terminplan. MSV Duisburg trennte sich gleich viermal vom Trainer (Lieberknecht → Marvin Compper → Gino Lettieri → Uwe Schubert → Pavel Dotchev)o Antwerpen. Viktoria Köln, Magdeburg, Türkgücü München, Bayern München II, KFC Uerdingen, Meppen und Dynamo Dresden standen ebenfalls im Fokus.
2021/22: Trotz Pandemie gingen die Wechsel weiter: Türkgücü München trennte sich erst von Petr Ruman und wenig später von Peter Hyballa; am Ende übernahm Andreas Heraf. Würzburg (Torsten Ziegner → Danny Schwarz → Ralf Santelli), MSV Duisburg (Pavel Dotchev → Uwe Schubert → Hagen Schmidt → Torsten Ziegner) und Wehen Wiesbaden (Rüdiger Rehm → Nils Döring/Mike Krannich → Markus Kauczinski) wechselten ebenfalls mehrfach. In Verl, Viktoria Berlin und Kaiserslautern kamen neue Trainer; Hallescher FC holte André Meyer.
2022/23: Auch in der Saison 2022/23 wurden viele Cheftrainer ausgetauscht. VfL Osnabrück ersetzte Daniel Scherning durch Tim Danneberg (interim) und später durch Tobias Schweinsteiger. Erzgebirge Aue entließ Timo Rost; Carsten Müller und danach Pavel Dotchev übernahmen. In 1860 München folgte auf Michael Köllner erst Günther Gorenzel (interim) und danach Maurizio Jacobacci. Außerdem wechselten Ingolstadt, Halle, Zwickau, Borussia Dortmund II, Meppen, Oldenburg und Bayreuth ihre Trainer.
2023/24: Die aktuell (April 2025) abgeschlossene Saison sah weitere Entlassungen. MSV Duisburg ersetzte Torsten Ziegner erst durch Engin Vural (interim) und anschließend durch Boris Schommers. Sandhausen tauschte Danny Galm gegen Jens Keller, Waldhof Mannheim holte Marco Antwerpen und Lübeck musste gleich dreimal neu besetzt werden (Lukas Pfeiffer → Bastian Reinhardt (interim) → Florian Schnorrenberg → Reinhardt (interim) → Jens Martens). Rehm wurde in Mannheim durch Antwerpen ersetzt, Hallescher FC entließ Sreto Ristić und stellte Stefan Reisinger ein. Dynamo Dresden, Ingolstadt und Sandhausen nahmen in der Schlussphase nochmals Änderungen vor.
2024/25 und 2025/26: In der laufenden und kommenden Saison setzte sich der Trend fort. Dresden installierte Thomas Stamm, Sandhausen holte Sreto Ristić, Hansa Rostock ersetzte Mersad Selimbegović durch Bernd Hollerbach. Während der Saison 2024/25 wechselten u. a. Waldhof Mannheim (Antwerpen → Trares), Osnabrück (Koschinat → Pit Reimers → Antwerpen), Rostock (Hollerbach → Pesch/Rabenhorst → Brinkmann), Aue (Dochev → Emmerich/Sušać → Härtel) und Sandhausen (Ristić → Koçak → Kleppinger/Diekmeier) mehrfach den Coach. Zu Beginn der Saison 2025/26 wurden Alexander Ende (Verl), Olaf Janßen (Viktoria Köln), Munier Raychouni (Jahn Regensburg) und Marco Antwerpen (Osnabrück) ersetzt; Waldhof Mannheim entließ Dominik Glawogger bereits am 11. August 2025 und verpflichtete Luc Holtz.
Seit ihrer Einführung erweist sich die 3. Liga als äußerst dynamisch, was das Trainerpersonal betrifft. Jede Saison bringt eine Reihe von Entlassungen, Rücktritten, Interimslösungen und Neuverpflichtungen mit sich. Die Gründe dafür reichen von sportlichem Misserfolg über Aufstiegsambitionen bis hin zu persönlichen Karriereschritten der Trainer. Mit der wachsenden Professionalisierung und dem gestiegenen öffentlichen Druck nimmt die Zahl der Wechsel tendenziell zu. Dieser Trend dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen, wie die laufenden Saisons 2024/25 und 2025/26 zeigen.
Alle Trainerwechsel der 3. Liga (2008/09 – 2025/26)
Diese Tabelle zeigt jeweils 20 Einträge pro Seite. Alle Trainerwechsel der 3. Liga 2008_09_2025_26
