Münchener Löwen stürmen an die Tabellenspitze

Zum Abschluss des siebten Spieltages fand am gestrigen Montagabend im Sportpark Unterhaching das im Münchner Boulevard gern als „S-Bahn Derby“ bezeichnete Aufeinandertreffen der dortigen Spielvereinigung mit dem TSV 1860 München statt. Die Löwen konnten sich Platz 1 zurückerobern.

Erst am Spieltag wurde aufgrund der hohen Corona-Inzidenzwerte im Landkreis München angeordnet, dass dieses Spiel ohne Zuschauer ausgetragen werden muss, ursprünglich war eine Stadionauslastung von 10% (1428 Zuschauer) geplant. Selbst das Wetter passte sich der trostlosen Geisterspielkulisse an, während der 90 Minuten öffnete der Himmel seine Schleusen und es goss aus Strömen.

Während Unterhachings Trainer Arie van Lent auf die gleiche Elf setzte, die unter der Woche dem MSV Duisburg mit 0:1 unterlag, brachte Löwentrainer Michael Köllner den gegen Saarbrücken gelb-rot gesperrten Steinhart und Stürmer Pusic von Beginn an. Die Löwen, die auf den angeschlagenen Lex verzichten mussten sahen sich nach dem Anpfiff durch Bundesliga-Schiedsrichter Kampka in den ersten Minuten schnell in die Defensive gedrängt und hatten Glück, dass sowohl Hasenhüttl (2. Min) als auch Dombrowka (3. Min) ihr Visier noch nicht richtig eingestellt hatten.

Frühe Führung brachte Sicherheit ins Spiel

In einem Spiel ohne Abtasten fanden die Gäste dann aber recht schnell ins Spiel und zeigten ihrerseits erste Offensivbemühungen. Nach einer kleinen Eckenserie war es ausgerechnet Geburtstagskind Dressel, der in der 14. Minute nach einer weiteren Ecke eine zu kurze Kopfballabwehr von Heinrich zum 1:0 für den TSV 1860 verwandelte. Diese Führung gab den Löwen enorm Sicherheit und nur fünf Minuten später hatte Steinhart gleich zweimal die Möglichkeit auf das 2:0, scheiterte aber am stark reagierenden Mantl im Hachinger Gehäuse.

Bei den Gastgebern war vom Anfangselan nichts mehr zu spüren, die Löwen ließen mit der Führung im Rücken Ball und Gegner laufen und unterbanden durch ein hohes Laufpensum im Mittelfeld komplett das Aufbauspiel der Spielvereinigung. Mit der verdienten 1:0 Führung für die Gäste ging es dann auch in der Pause, in der Arie van Lent auf die fehlende Durchschlagskraft personell reagierte. Für Hasenhüttl und Heinrich kamen die frischen Offensivkräfte Schröter und Marseiler.

Unterhaching zu harmlos vor dem gegnerischen Tor

Es dauerte aber bis zur 55. Minute, bis Unterhaching gegen die gut stehende Löwenabwehr erstmalig in der zweiten Hälfte ein Lebenszeichen abgeben konnte. Fuchs verzog bei einer schönen Direktabnahme nur knapp. Die Gastgeber waren jetzt besser im Spiel und hatten nach ca. einer Stunde ihre beste Phase der Partie. Nach einem Eckball der Löwen (!) fuhren die Hachinger einen schnell ausgespielten Konter, den der aufmerksame Löwenkeeper Hiller nur mit einer riskanten Grätsche weit vor dem eigenen Kasten unterbinden konnte. Den Abpraller setzte Schröter dann aus ca. 30 Metern über das verwaiste Gehäuse.

Die Löwen ließen sich aber nie völlig in die eigene Hälfte drängen und setzten immer wieder zu gefährlichen Gegenstößen an. Nicht nur auf dem Spielfeld wurde es etwas ruppiger, auch die beiden Trainerbänke tauschten inzwischen einige Nettigkeiten aus, es blieb aber alles im Rahmen.

In der Folgezeit kamen die Löwen immer wieder gefährlich vor das Tor von Mantl, aber sowohl Pusic als auch Mölders brachten den Ball nicht im Gehäuse unter und verpassten so die Vorentscheidung. Auf der Gegenseite hatte Marseiler noch die Möglichkeit zum Ausgleich, sein aussichtsreicher Schussversuch wurde jedoch von der Löwenabwehr geblockt.

Oldie Mölders setzte den Schlusspunkt 

Trotz der Einwechslung von Stroh-Engel (69. Minute) kam dann von der Unterhachinger Offensive nicht mehr viel. Die Löwen übernahmen wieder die Spielkontrolle, erlaubten sich aber durch Dressel, Neudecker, Pusic und Mölders einen wahren Chancenwucher, der in anderen Spielen bestimmt bestraft worden wäre.

In der 85. Minute war es dann aber soweit, wer sonst als Sascha Möders sorgte mit einem abgefälschten Schuss aus der Distanz sorgte für klare Verhältnisse im Sportpark. Der Ball schlug unhaltbar für Mantl zum 2:0 für den TSV 1860 in den Maschen ein. Kurz vor Schluss dann noch einmal Aufregung an den Trainerbänken. Es kam zu einem kurzen Wortgefecht, da die Löwen nach dem sich aufwärmenden Erdmann über den Platz riefen, die Hachinger dies jedoch als Reklamieren nach einem vermeintlichen Foulspiel verstanden.

Kurz danach pfiff Schiedsrichter Kampka im immer noch strömenden Regen die sehr interessante Partie ab. Die Löwen kletterten durch diesen bereits dritten Auswärtssieg in der noch jungen Saison wieder an die Tabellenspitze, während die Gastgeber nach der dritten Pleite in Folge auf den 13. Rang abrutschten. Die Unterhachinger müssen am nächsten Spieltag zum punktgleichen Tabellennachbarn nach Halle reisen, während die Löwen den arg vom Coronavirus gebeutelten MSV Duisburg an der Grünwalder Straße zu Gast haben.

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