Preußen Münster strebt Muster-Prozess an

Die Adlerträger wollen einen Musterprozess vor ordentlichen Gerichten weiter betreiben. Ein Abstieg wird dadurch wohl kaum wieder rückgängig gemacht werden können.

Von Beginn an hatte der SC Preußen Münster darauf plädiert, die Saison nicht wieder fortzusetzen. Grund hierfür war die dreimonatige Corona-Pause und die damit verbundene Wettbewerbsverzerrung. Gegen jede Pleite hat der Klub Proteste eingeleitet. Hauptargument waren die unterschiedlichen Trainingsbedingungen der einzelnen Vereine. So musste z.B. Carl Zeiss Jena zwei Spiele Heimspiele in Würzburg und Kaiserslautern austragen, da zu Beginn des Re-Starts der 3. Liga in Thüringen noch kein Mannschaftssport erlaubt war.

Münster geht weiter in die offensive 

Auch die Adlerträger konnten erst fünf Tage vor Saisonbeginn wieder in Team-Stärke auf den Rasen, während die direkten Konkurrenten bereits schon seit über zwei Wochen trainieren. Christoph Strässer, Preußen Präsident und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages äußerte sich nun wie folgt: „Ich persönlich werde dafür plädieren, zumindest ein Verfahren als Musterprozess vor ordentlichen Gerichten weiter zu betreiben.“ Weiter heißt es: „Ich war und bin nicht so naiv zu glauben, dass man von der Gerichtsbarkeit dieses Verbandes, der man sich als Mitglied zu unterwerfen hat, Recht bekommen würde.“

Diese Woche will man offiziell Klage vor einem ordentlichen Gericht einreichen. Die Absturz in die Regionalliga wird damit aber kaum wieder rückgängig gemacht werden können.

Was ist ein Musterprozess?

So werden in einem Musterprozess die Rechtslage eines besonders typischen Streifalls erstmalig geklärt werden. Ziel ist es, dass die Entscheidung als Beispiel für ähnliche Fälle dienen soll. Oft beteiligen sich an einem Musterverfahren mehrere Interessenten, so unter anderem auch der Bund und der Steuerzahler. Laut § 148 ZPO können anhängige Prozesse bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Musterprozesses ausgesetzt werden.

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