Aus für Investoren-Deal: Welche Folgen drohen der 3. Liga?

Die laufende Saison in der 3. Liga verspricht wieder besonders spannend zu werden. Die Absteiger Jahn Regensburg, Arminia und der SV Sandhausen sorgen für ordentlich Wirbel in der Liga. Nach 27 Spieltagen deutet alles darauf hin, dass sich Regensburg langsam auf den Wiederaufstieg vorbereiten kann. Bielefeld und Sandhausen sind von den Aufstiegsplätzen noch ein gutes Stück entfernt. Wenn sich die Sachsen von Dynamo Dresden keine allzu großen Pannen erlauben, darf vielleicht auch die sächsische Hauptstadt feiern.

Allerdings muss dafür in den kommenden Spielen besser klappen als in den fünf zuletzt gespielten Partien. Drei Niederlagen sind drei Nuller in der Statistik zu viel. Knipser wie Jannik Mause vom FC Ingolstadt 04 oder Malik Batmaz von Preußen Münster sorgen für torgefährliche Momente. Fans der 3. Liga bekommen einfach tollen Fußball geboten. Angesichts der letzten Schlagzeilen aus dem Profi-Fußball rückt der Sport allerdings in den Hintergrund. Es geht und ging immer wieder um den Investoren-Deal.

Der Investoren-Deal: Was hat die DFL geplant?

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plante einen Investoren-Deal in der Bundesliga, um einen Finanzinvestor zu gewinnen. Die Einnahmen aus diesem Deal sollten dazu verwendet werden, verschiedene Projekte im Profi-Fußball voranzutreiben. Dazu gehörten Digitalisierung, Bezahl-Abos für Fans und die Entwicklung einer speziellen Plattform ausschließlich für den deutschen Fußball. Das Projekt stand jedoch unter keinem guten Stern. Kritiker in den Klubs äußerten Bedenken, und besonders die DFL erhielt ein lautes Feedback von den Fans in den Kurven: nämlich gar keines! Selbst das Argument, dass der Deal die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu ausländischen Klubs und Ligen stärken würde, konnte die Fans nicht überzeugen.

Nachdem sich Interessenten aus dem Projekt zurückzogen, blieb nur noch das Unternehmen CVC. Obwohl das Unternehmen Eigentümer von Tipico ist und an der spanischen und französischen Liga beteiligt ist, bleibt es für viele Fans ein rotes Tuch. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit darüber, wie lange die roten Linien, die gezogen wurden, bestehen würden. Ein Großinvestor, der etwa acht Prozent am Fußball hält, hätte möglicherweise den Takt vorgeben können, was bei vielen Fans Bedenken hervorrief. Nach intensiven Protesten ist das Projekt vorerst vom Tisch. Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat bei seiner außerordentlichen Sitzung beschlossen, die Verhandlungen über den Einstieg des Investors zu beenden.

Diese Entscheidung war fast unvermeidlich. Bei einigen Vereinen wurde bereits von einer „Zerreißprobe für den Fußball“ gesprochen. Jetzt stellt sich die Frage, wie es weitergeht – auch für die 3. Liga.

 

Welche Auswirkungen hat der geplatzte Deal auf die 3. Liga?

Auf den ersten Blick mag die Entscheidung für die Klubs der 3. Liga unwichtig erscheinen. Da die DFL als Vertretung der ersten beiden Profiligen in Deutschland für den Deal zuständig war, hätte Liga 3 nicht direkt von den finanziellen Vorteilen profitiert. Doch wer so denkt, sollte sich einen Moment Zeit nehmen. Auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat, ist es wichtig zu bedenken, dass die DFL erneut Anlauf nehmen kann. Die Verantwortlichen haben Lehrgeld bezahlt, aber wenn es richtig genutzt wird, könnte der nächste Deal besser laufen. Was bedeutet ein solches Geschäft für die 3. Liga? Auf den ersten Blick ändert sich nichts – und doch könnte sich alles ändern.

Die Schere geht immer weiter auf

Was wahrscheinlich eine der wichtigen Lehren aus der Geschichte ist: Geld schießt doch Tore. Die DFL dürfte bei den Vorbereitungen des Deals sicher auf den internationalen Fußball geschaut haben. Premier League, der Fußball in den Golfstaaten – überall laufen große Namen auf. Mappe oder Ronaldo und Neymar werden in deutschen Stadien höchstens Gastspiele geben.

Trotz der aktuellen finanziellen Lage kann die Bundesliga einfach nicht mit anderen Liga-Wettbewerben mithalten. Aber wissen Sie was? Solange der Fußball seinen wahren Charakter bewahrt, ist das okay. Allerdings stellt sich die Frage, ob Fußballfans wegen dieser Einstellung bald das internationale Geschehen meiden. Wenn die Leistungsniveaus weiter auseinanderdriften, könnten einige Clubs den Anschluss verlieren.

Was für den direkten horizontalen Vergleich zwischen den europäischen Ligen gilt, lässt sich erst recht auf den deutschen Fußball übertragen. Während die Top Klubs der Bundesliga finanziell ein zusätzliches Polster erhalten, müssen Klubs aus der 3. Liga ihre Schlüsselspieler am Ende verkaufen. Diese vertikale Kluft hätte sich mit dem Deal sicherlich noch weiter vergrößert.

Durchlässigkeit der Liga nimmt ab

Kommt ein Deal in ähnlicher Weise wie das abgesagte Geschäft zustande, verringert sich die Durchlässigkeit der Liga. Vereine aus der 2. Bundesliga stehen jetzt schon finanziell oft besser da. Fließt mehr Geld in die Klubs, würde der Unterschied noch größer. Es wäre zu befürchten, dass Absteiger sehr schnell den Wiederaufstieg schaffen – letztlich also nur kurz in Liga 3 „rotieren“.

Es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt zu berücksichtigen. Finanzinvestoren erwarten in der Regel eine Rendite für ihre Investitionen. Kein Unternehmen investiert ohne die Aussicht auf Gewinne. Die Frage ist also, wie lange es dauern würde, bis der Widerstand gegen zusätzliche Spiele außerhalb des regulären Spielplans bei den Verantwortlichen nachlässt, wenn finanzielle Anreize im Spiel sind. Leidtragend sind beispielsweise im DFB Pokal die unteren Ligen. Hier muss sich plötzlich nach den Top Klubs gerichtet werden. Genau, es ist letztendlich ähnlich wie bei dem Angebot, einen ohne Einzahlung Casino Bonus abzustauben. Das gibt es einen kleinen Haken – und den sollte man als Spieler genauso gut kennen wie ein Fußballverein.

Schwerer Stand für die Nachwuchsförderung

Hätte der Deal auch positive Auswirkungen auf die 3. Liga gehabt? Möglich wäre es, denn ein verbessertes Image in den oberen Ligen könnte sich indirekt auch auf die 3. Liga auswirken. Dadurch hätten die Vereine möglicherweise profitiert. Außerdem hätten gesteigertes Medieninteresse und höhere Vermarktungsrechte für TV-Übertragungen den Klubs zusätzliche Einnahmen verschaffen können.

Eine mögliche Auswirkung des Scheiterns des Deals könnte jedoch die Nachwuchsförderung betreffen. Mit den geplanten Geldern hätte die Basisförderung gestärkt werden können, was wiederum talentierten Spielern zugutekommen könnte. Doch nach dem Aus für den Investoren-Deal scheint es vorerst unwahrscheinlich, dass der deutsche Fußball davon profitiert. Aber vielleicht ist das auch gut so, um zumindest die Integrität des Sports zu bewahren.

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