Die Diskussion um die Zukunft des Grünwalder Stadions geht in die nächste Runde. Das Präsidium des TSV 1860 München hat sich mit einer klaren Stellungnahme zu Wort gemeldet und die Stadt München in die Pflicht genommen. Ein Vorschlag für einen kostengünstigen Umbau sorgt für neuen Gesprächsstoff.
TSV 1860 München wehrt sich gegen Vorwürfe der Stadt
Der TSV 1860 München reagiert auf die jüngsten Forderungen von Oberbürgermeister Dieter Reiter, der vom Verein eine klare Positionierung in der Stadionfrage gefordert hatte. In einer Pressemitteilung betont der Verein, er habe sich „als Hauptmieter aktiv in den gesamten Prozess eingebracht“ und einen eigenen Vorschlag für einen zweitligatauglichen Umbau des Stadions im Sommer 2024 vorgelegt. „Mehr können wir als Verein nicht tun. Der Ball liegt bei der Stadt mit ihrer Planungsbehörde.“
25-Millionen-Euro-Plan des Architekturbüros Günther
Der Vorschlag des Architekten und 1860-Mitglieds Gerhard Günther sieht laut „Süddeutscher Zeitung“ einen temporären Containerbau vor, der weniger als 25 Millionen Euro kosten soll. Der Plan sieht vor, sowohl die West- als auch die Ostkurve zu überdachen. Über der Ostkurve könnten zudem ein VIP-Bereich mit 500 Plätzen sowie Logen für 200 Personen entstehen.
Günther stellt klar: Eine Erhöhung der Zuschauerkapazität ist zwar wünschenswert, aber nicht notwendig. Das steht im Gegensatz zu den Plänen des von der Stadt beauftragten Architekturbüros AS+P Albert Speer und Partner, das für den kompletten Umbau rund 100 Millionen Euro veranschlagt.
1860 München bekräftigt Interesse am Stadionausbau
Trotz der Verzögerungen unter anderem durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine bekräftigt der TSV 1860 sein Interesse am Ausbau des Grünwalder Stadions. „Dieses Interesse haben wir in allen Gesprächen mit der Stadt München immer wieder kommuniziert„, erklärte das Präsidium. Auch die Aussagen von Investor Hasan Ismaik, der öffentlich sein Interesse an einem Stadionneubau bekundet hatte, blieben nicht unwidersprochen.
Der TSV 1860 München fordert HAM International auf, innerhalb von drei Monaten ein konkretes Konzept mit einem tragfähigen Finanzierungsvorschlag vorzulegen. „Das ist legitim und muss in die Diskussion einfließen können„, heißt es aus dem Verein. Die Diskussion um die Zukunft des Grünwalder Stadions bleibt spannend. Während der TSV 1860 München konkrete Vorschläge auf den Tisch legt, sind nun Stadt und Investoren am Zug.