Setzt sich die Dortmunder U23 mit neuem Talentfokus in Liga 3 fest?

Im vergangenen Sommer hat Borussia Dortmund im Jugendbereich die Weichen für eine zielgerichtete Ausbildung und verbesserte Durchlässigkeit in den Profibereich gestellt. Das betrifft auch die U23-Mannschaft in der dritten Liga. Doch wie schlagen sich die Youngster und kann sich das Team so mittelfristig in der Liga behaupten?

Die Saison 2020/21 endete für das U23-Team von Borussia Dortmund mit dem Aufstieg. Enrico Maaßen schaffte es, ein Team zu formen und mit sehenswertem Fußball nach sechs Jahren die Regionalliga West endlich wieder zu verlassen und in den Profifußball zurückzukehren. Eine Leistung, die man dem überaus talentierten Jung-Trainer hoch anrechnen konnte und weiterhin sollte.

In der 3.Liga zeigte das Team, in welchem es immer einen oder sogar zwei Ausnahmespieler gab, ebenfalls ansprechende Leistungen. Mit dem Abstieg hatte man nichts zu tun und positionierte sich am Ende im gesicherten Mittelfeld. Allerdings gab es immer wieder Diskussionen um die Sinnhaftigkeit des Teams, da nur wenige Spieler mit echter Perspektive in Dortmund zum Einsatz kamen. Diese Diskussionen haben den Klub seit ein paar Jahren im Jugendbereich begleitet.

Borussia Dortmund stellt im Jugendbereich seit vielen Jahren nahezu jede Saison Top-Teams zusammen und konkurriert um den Titel. Bei den Profis kamen jedoch nur wenige Spieler an und selbst in der U23-Mannschaft wurde ihnen kaum Einsatzzeit gewährt. Das war sowohl unter Maaßen als auch unter Nachfolger Zimmermann immer wieder ein großes Thema und Kritikpunkt, von außen war diese Entwicklung kaum nachzuvollziehen”, sagt Dortmund-Experte Florian Först vom Fußball- und Sportwettenportal Kickfieber.de.

Thomas Broich wird neuer Sportlicher Leiter im BVB-Nachwuchs

Am Ende der vergangenen Saison präsentierte Borussia Dortmund dann mit Thomas Broich eine womöglich entscheidende Personalie für den Strategiewechsel im Nachwuchsbereich. Broich, vorher bei Hertha BSC im Nachwuchsbereich tätig, gilt als revolutionär und ideenreich. Seine öffentlichen Aussagen, unter anderem im Podcast „Copa TS”, waren zudem durchdacht und hochinteressant.

Bereits in einem seiner ersten Interviews Ende August 2024 sprach er davon, dass er von den Talenten im Verein beeindruckt sei, offenbarte aber auch den nun eingeschlagenen Weg. Man wolle Spieler nicht nur ausbilden, sondern auch irgendwann als Leistungsträger bei den Profis sehen. Dafür müsse man in der Spielkonzeption im Jugendbereich ansetzen, eine eigene Spielweise entwickeln sowie etablieren und natürlich auf individueller Ebene arbeiten, um Spieler unter anderem resilienter zu machen. Spannende Ansätze, die einen ganz klaren Plan vermuten lassen. Das ganze Interview mit Thomas Broich ist bei Borussia Dortmund nachzulesen.

Top-Talente schlagen sich zu Saisonbeginn gut

Diese neue Herangehensweise zeigt sich bereits in der Dortmunder U23-Mannschaft. Hier kommen seit dieser Spielzeit mehr Talente mit Perspektive für die Profimannschaft auf Spielzeit. Besonders Innenverteidiger Filippo Mané, Linksverteidiger Almugera Kabar, der zentrale Mittelfeldspieler Kjell Wätjen und Rechtsaußen Cole Campbell kommen hier regelmäßig zum Einsatz. Und nicht nur das, die Youngstar trugen bisher maßgeblich zum ordentlichen Saisonstart bei.

Besonders Kabar und Campbell hinterließen in ihren ersten Profispielen in der 3.Liga einen guten Eindruck. Während Kabar gewohnt zweikampfstark auftrat, brachte Campbell viel frischen Wind in die Offensive und erzielte sogar seinen ersten Treffer. Mané ist aktuell leider etwas vom Verletzungspech verfolgt, zeigte gegen Rostock aber auch schon sein großes Talent und über Wätjen braucht man keinerlei Worte mehr verlieren, ein Dortmunder Juwel. Damithat die U23 des BVB nun endlich wieder einen Sinn”, lobte Först die jüngsten Einbindungen der BVB-Talente.

Der neue Ansatz weiß sowohl Fans als auch Experten zu überzeugen und wird den Dortmundern wohl helfen, ihren eigenen Talenten den Übergang vom Jugendbereich in den Erwachsenenfußball zu erleichtern. Diese Philosophie wird sicherlich ihre Früchte tragen, sofern man weiter mutig auf die Jugend setzt und gleichzeitig eine gute Mischung mit erfahrenen Spielern findet. Ob am Ende mehr Jugendspieler den Weg zur ersten Mannschaft finden, wird die Zukunft zeigen. Sicherlich wird es jedoch so manchem Spieler helfen, sich im Herrenfußball zu etablieren und auch die U23 des BVB wird sich mit dieser Strategie wohl in Liga drei festsetzen können. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

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