In Mannheim droht am 2. März eine kritische Terminkollision: Der große Fastnachtsumzug und das Hochrisikospiel des SV Waldhof gegen Alemannia Aachen sollen fast zeitgleich stattfinden. Bürgermeister Christian Specht sieht die Sicherheit beider Veranstaltungen gefährdet und fordert den DFB auf, das Drittligaspiel zu verlegen.
Kritische Terminkollision am 2. März
Am 2. März steht Mannheim vor einer logistischen Herausforderung: Zeitgleich mit dem großen gemeinsamen Fastnachtsumzug von Mannheim und Ludwigshafen soll das Drittligaspiel des SV Waldhof gegen Alemannia Aachen stattfinden. Während der Umzug um 13.31 Uhr beginnt, ist der Anpfiff im Carl-Benz-Stadion bereits für 13.30 Uhr angesetzt – nur zwei Kilometer voneinander entfernt. Für die Mannheimer Stadtverwaltung und die Polizei stellt diese Überschneidung ein massives Problem dar.
Bürgermeister Specht appelliert an DFB
Die Polizei stuft das Spiel als Hochrisikospiel ein, insbesondere wegen der Rivalität der Fanlager. Oberbürgermeister Christian Specht hat deshalb in einem persönlichen Brief an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) um eine Verlegung des Spiels gebeten. Die Sicherheit beider Veranstaltungen sei durch die hohe Belastung der Einsatzkräfte gefährdet. „Die Absicherung des Karnevalsumzugs bindet bereits viele Ressourcen“, teilte ein Sprecher der Stadt mit, wie aus einem Bericht des „Mannheimer Morgen“ hervorgeht. Ein Hochrisikospiel am selben Tag sei eine zusätzliche Belastung, die es zu vermeiden gelte.
Sicherheitsrisiken und Logistikprobleme
Zum Karnevalsumzug werden 200.000 bis 300.000 Besucher erwartet, im Carl-Benz-Stadion mehrere tausend Fans, darunter rund 3.000 aus Aachen. Bereits im Hinspiel kam es zu Ausschreitungen, als Aachener Hooligans versuchten, den Gästeblock der Waldhof-Fans zu stürmen. Die Polizei befürchtet nun ähnliche Szenarien, zumal die Fans beider Vereine als traditionell verfeindet gelten. Zudem drohen Engpässe im Nahverkehr, da Busse und Bahnen wegen des Umzugs umgeleitet werden müssen.
SV Waldhof Mannheim sieht “unglücklichen” Termin
Auch der SV Waldhof Mannheim zeigt sich mit dem Termin unzufrieden. „Die Ansetzung ist denkbar unglücklich – sowohl für die Zuschauerzahlen als auch für die Anreise am Spieltag“, erklärt Vereins-Sprecher Yannik Barwig. Allerdings liege die Entscheidung über den Spieltermin nicht beim Verein, sondern beim DFB. Dieser habe die Ansetzung in Absprache mit den Sicherheitsbehörden getroffen.
Ob die Intervention von Oberbürgermeister Specht Erfolg haben wird, bleibt unklar. Bisher hat sich der DFB zu der Anfrage nicht geäußert.