Die Debatte rund um Geisterspiele in der 3. Liga reisen nicht ab. In einem Interview erklärt der Cheftrainer der Magdeburger, wieso er für einen Abbruch de Saison ist und weshalb eine zweigleisige 3. Liga keine Option ist.
Aktuell haben sich acht Klubs, darunter auch der 1.FC Magdeburg, für einen Abbruch der Saison ausgesprochen. „Die Beendigung der Saison mit Geisterspielen würde viele Vereine in finanzielle Schieflage und einige direkt in die Insolvenz führen„, heißt es in dem Positionspapier.
Der 54-Jährige glaubt nicht, dass die Lösung bei Geisterspielen liegen sollte und sagt in einem Interview gegenüber „spox„: „Viele Aspekte geraten meiner Meinung nach ins Vergessen. Wie wird die Hygiene im und um das Stadion gewährleistet? Wie viele Spieler dürfen überhaupt im Bus sitzen? Warum sollen wir Zweikämpfe führen, wenn die Bürger Abstand halten müssen?“ Fußballspieler hätten schließlich eine Vorbildsfunktion, der man auch nachkommen sollte, so Wollitz. Sollte es zu einem Abbruch der Saison kommen, so plädiert Wollitz darauf, dass die Liga aufgestockt wird und es eine Änderung der Aufstiegs- und Abstiegsregelung geben wird. Wenn es nach ihm ginge, dann würde es in Zukunft fünf Abstiegsplätze geben
Zweigleisige 3. Liga für Wollitz kein Thema
Auch von einer zweigleisigen 3. Liga, welche zuletzt wieder einmal ins Gespräch gekommen ist, hält der Cheftrainer der Magdeburger nicht viel und lässt wissen, „dadurch würde zu viel sportliche Qualität verlorengehen.“ Er stellt klar, dass der Unterbau der 1. und 2. Liga qualitativ hochwertig sein muss. „Mit 40 oder mehr Mannschaften wäre das nicht gegeben. Die 3. Liga hat sich dahingehend etabliert bzw. gefestigt und erst vor wenigen Wochen haben sich alle Drittligisten gemeinsam klar für die eingleisige 3. Liga ausgesprochen.“
In dem Interview vermisst er auch die fehlende Solidarität der Vereine. „Leider hat es in der 3. Liga noch nie eine große Einigkeit gegeben. Ich hätte gedacht, dass es in so einer kritischen Phase ein hohes Maß an Solidarität gibt, vor allem mit Blick auf das Sportliche. Wenn zum Beispiel in Bayern harte Beschränkungen erlassen werden, weiß ich nicht, ob es verantwortungsbewusst ist, dann auf den Trainingsplatz zu gehen„, so Wollitz weiter.