Die aktive Fanszene des F.C. Hansa Rostock hat sich bislang über die teilweise sehr hitzige Diskussion um die Fortsetzung der 3. Liga zurückgehalten. In einem offenen Brief haben sich die Suptras Rostock nun zu Wort gemeldet.
Die Ultras vom F.C. Hansa Rostock haben sich in einem offenen Brief nun zu Wort gemeldet: „Mit zwei absolvierten Spielen, ohne Gang ins Stadion, müssen wir ganz nüchtern und erwartbar festhalten: Es ist nicht die Art von Fußballsport, wie wir ihn leben und unterstützen wollen. Fast schon erschrocken muss man erkennen, dass die fehlende Teilhabe am Interesse und Mitfiebern rund um die Leistungen auf dem Platz spürbar knabbern.“
Suptras Rostock sind sich der Situation bewusst
Auch die Fans des F.C. Hansa Rostock wissen um die aktuelle Situation aufgrund der Corona-Krise und sagen weiter: „Wir maßen uns nicht an, in dieser unvergleichlichen gesellschaftlichen Lage das Allheilmittel zu kennen und wissen auch um die Schwierigkeit, sämtliche Einflüsse auf den Fußballsport in Einklang zu bringen. Fans in der Sinnkrise, Vereine in ihrer Existenzangst. Sponsoren, welche ihren Werbeeffekt gefährdet sehen (oder eben nicht) und letztlich auch die Vereinsangestellten und Spieler, welche jenseits der ersten beiden Bundesligen sich auch nicht auf einem großen Polster ausruhen können. Die schwierige Frage, vor die wir gestellt wurden, wo wir Fans hier nun unseren Stellenwert sehen und unter welchen Prioritäten es weiter gehen kann oder in Augen mancher sogar ‚muss‘.“
Fußballverband soll gemeinsam mit Vereinen und Fans nach einer Lösung suchen
Auch wenn die aktive Fanszene wahrlich kein Befürworter von Geisterspielen ist, möchten sie dennoch den Kompromiss für die laufende Saison einhalten. Für die Saison 2020/21 stellt der 12. Mann im Ostseestadion aber auch klar, dass es so nicht weitergehen kann: „Einen Konsens, dass eine neue Saison ohne uns Stadiongänger startet, gibt es nicht. Der Fußballverband ist gefordert, gemeinsam mit Vereinen und Fans einen vertretbaren Rahmen zu finden, in dem Zuschauer aller Tribünen wieder die Stadien und den Sport mit Leben füllen.“
Desweiteren soll die kommende Saison erst wieder fortgesetzt werden, „wenn jeder daran teilhaben darf und nicht nur vor den Fernseher gebeten wird.“ Die Ultras sehen ansonsten die Gefahr, dass langfristig etwas im Sport kaputt geht und die Zuschauerbasis komplett an die TV-Geräte zu verlieren. „Wir sind uns unserer Verantwortung, aber auch unserem Einfluss bewusst: So wie wir den Weg dieser Saison ohne Einwirken auf das Spielgeschehen beenden werden, wissen wir auch um die Stimme der aktiven und mitgestaltenden Fans, wenn es heißt, einen Neustart 2020/21 so nicht zuzulassen.“