Nachbericht: 1860 München gewinnt kleines München-Derby

Beim kleinen Münchner Derby zwischen den Zweitvertretung des FC Bayern München und dem TSV 1860 München am vergangenen Samstag war für die wenig zugelassenen Offiziellen und Pressevertreter im Stadion sowie für die vielen Zuschauer vor den Fernsehgeräten einiges geboten. Letztlich setzte sich der TSV 1860 München mit 2:0 durch.

Den Münchner Löwen war von Beginn an anzumerken, dass sie die drei Punkte auch bei diesem nominellen Auswärtsspiel im Grünwalder Stadion beim Lokalrivalen, gegen den in der dritten Liga bisher noch kein Sieg gelang, erobern wollten. Michael Köllners Elf war von Beginn an tonangebend und die deutlich gefährlichere Mannschaft, aus einer stabilen Defensive heraus wurde immer wieder versucht das Mittelfeld schnell zu überbrücken und neben Sascha Mölders auch Neuzugang Merveille Biankadi in Szene zu setzen.

Mit zunehmender Spieldauer versuchte auch der Gastgeber, die unter anderem auch mit so prominenten Namen wie Fiete Arp, Joshua Zirkzee und Chris Richards antraten, sich offensiv in Szene zu setzen. Dies führte in der 25. Minute zu der Szene des Spiels, über die vermutlich noch lange gesprochen wird. Der von den Profis abgestellte Joshua Zirkzee sah nach einem äußerst groben Einsteigen gegen Löwentorhüter Marco Hiller völlig zurecht die rote Karte.

Zirkzee zeigt sich nach Roter Karte einsichtig

Marco Hiller lag mit blutenden Gesichtsverletzungen am Boden und musste minutenlang auf dem Platz behandelt werden. Natürlich war dieses Foulspiel gegen Marco Hiller völlig unnötig und rücksichtlos, dennoch möchten wir hier auch das absolut tadellose Verhalten beider Teams danach hervorheben.

Joshua Zirkzee stand der Schreck nach seinem rüden Einsteigen deutlich ins Gesicht geschrieben, er war sich sehr offensichtlich seiner Schuld bewusst und er entschuldigte sich mehrmals bei Marco Hiller. Der Bayern-Stürmer und seine Mannschaftskameraden verzichteten auf jegliche Proteste gegen die – absolut berechtigte – rote Karte.

Nach dem Halbzeitpfiff gingen mehrere Spieler des FC Bayern II und Trainer Holger Seitz auf Marco Hiller zu und erkundigten sich nach seinen Verletzungen im Gesicht. Ebenfalls großes Kompliment an das Verhalten der kompletten Löwendelegation während und nach dem Spiel. Weder von Marco Hiller, den anderen Spielern oder den Verantwortlichen aus Trainer- und Betreuerstab gab es in den Interviews nach Schlusspfiff kein böses Wort über Joshua Zirkzee.

Eigentor bringt Löwen in Führung 

Wir wollen hier das Foulspiel gar nicht schönreden, es war auch für uns eine rücksichtslose Attacke auf die Gesundheit von Marco Hiller. Wie sich beide Teams danach verhalten haben war aber ein Beispiel für fairen, sportlichen Umgang miteinander! Ein vorbildliches Verhalten beider Teams, an dem sich einige Internet-Rambos – wohlgemerkt von beiden Seiten – gerne eine Scheibe abschneiden dürfen.

Für die Zweitvertretung des FC Bayern stand das Spiel auch nach dieser Aktion unter keinem guten Stern, in der 44. Minute brachte ein Eigentor vom sonst auf der anderen Seite sehr treffsicheren Timo Kern die Löwen in Führung. Mit diesem insgesamt verdienten 1:0 Vorsprung ging es dann auch in die Pause.

Hiller wird zum Derbyheld 

In den zweiten 45 Minuten spielten die Löwen zu Beginn ihre numerische Überlegenheit gut aus und hatten einige gute Gelegenheiten zur beruhigenden 2:0 Führung. Wie so oft im Fußball kippte dann aber das Spiel gegen Ende der Begegnung und die nur noch zu zehnt agierenden Bayern witterten ihre Chance, doch noch zumindest einen Punkt zu ergattern.

Doch der an diesem Tag erneut glänzend aufgelegte und von seiner Verletzung offensichtlich nicht gehandicapte Marco Hiller vereitelte einige gute Möglichkeiten und bewahrte seine Elf damit vor dem durchaus möglichen Ausgleichstreffer. Die Löwen nutzen dann in Gestalt von Neuzugang Biankadi eine Kontermöglichkeit gegen die aufgerückten Gastgeber zum 2:0 Endstand und brachten damit den ersten Drittligasieg gegen die Zweitvertretung des FC Bayern unter Dach und Fach.

 

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