Beim VfB Lübeck braut sich Unmut zusammen, ausgelöst durch eine Serie von sieben erfolglosen Spielen und kritische Äußerungen von Trainer Florian Schnorrenberg über die Treue seiner Fans nach einem Spiel in Halle. Der Unmut der Fans entlud sich im Duell gegen Saarbrücken in einem markanten Protest, bei dem ein großes Transparent während der gesamten Spielzeit zu sehen war.
Ignorieren ist angesagt
Nicht zu übersehen war das Spruchband, das die Sympathien der Fans während des gesamten Spiels deutlich machte: „Schnorrenberg, verpiss dich„, prangte es vor der Kulisse. Zudem machten von Hand verteilte Pamphlete die Runde, die Schnorrenberg wenig schmeichelhaft als „Gollum“ aus „Herr der Ringe“ darstellten, mit der nicht missverständlichen Botschaft: „Schnorrenberg, raus„. Als Schnorrenberg nach dem Spiel im Interview mit „MagentaSport“ von einem Zuschauer mit denselben Worten konfrontiert wurde, zeigte er sich zwar kurz irritiert, kommentierte aber: „Das muss ich ignorieren„.
VfB Lübeck konfrontiert mit Fanunmut
Das Transparent war ihm während des Spiels natürlich nicht entgangen. Auf die Länge seines Namens angesprochen, witzelte er, musste aber zugeben: „So etwas sehe ich nicht gerne. Als Trainer lässt man sich lieber feiern, aber dafür braucht man Siege„. Grund für den Ärger der Fans waren seine Aussagen nach dem Spiel in Halle, in denen er die Leistung einiger Fans kritisierte. Dies führte zu Unmut bei vielen, die sich durch die Aktionen nicht repräsentiert fühlten. Trotz einer leichten Kurskorrektur Schnorrenbergs vor dem nächsten Spiel war der Schaden bereits angerichtet.
Einheit trotz Kritik: VfB Lübeck im Dialog mit Fans
Er zeigte sich aber gesprächsbereit und offen für den Dialog. Sowohl der Vorstandsvorsitzende Christian Schlichting als auch Ulrich Taffertshofer äußerten sich kritisch zur Aussage des Banners: „Ich war überrascht und musste zweimal hinschauen. Die Fans können hochhalten, was sie wollen, aber sie müssen sich auch gut überlegen, wem das nützt.“ Sebastian Harms, der sportliche Leiter, lobte hingegen die Unterstützung der Fans, die für die Mannschaft essentiell sei. „Es geht darum, zusammenzuhalten, alles andere bringt nichts.“