Dynamo Dresden schreibt deutsche Fußballgeschichte: Präsident Holger Scholze ist von der Teilnahme an der anstehenden Mitgliederversammlung ausgeschlossen – und das, obwohl es um seine eigene Zukunft im Verein geht. Hintergrund ist ein heftiger Streit mit dem Ehrenrat des Vereins, der Scholze Vorteilsnahme vorwirft.
Der Konflikt entzündete sich an einem Instagram-Post, den Scholze nach einer Führung über das Vereinsgelände veröffentlicht hatte. Der Ehrenrat kritisierte, dass Scholze die Hashtags seines Posts vor allem für geschäftliche Zwecke genutzt und damit indirekt für sich geworben habe. Für viele Fans eine Lappalie, für den Ehrenrat ein Verstoß gegen die Integrität des Ehrenamtes.
Trotz fehlender Beweise: Ehrenrat entzieht Scholze die Mitgliedsrechte
Obwohl es keine Hinweise auf konkrete Vorteile für Scholze gab, verhängte der Ehrenrat eine Geldstrafe von 1.000 Euro. Scholze weigerte sich jedoch, die Strafe zu zahlen, woraufhin der Ehrenrat ihm die Mitgliedsrechte entzog. Der Ehrenratsvorsitzende Andreas Göckeritz begründete die Entscheidung als „letzte Warnung“ und betonte, dass eine Amtsenthebung derzeit nicht zur Diskussion stehe, da Scholze viel für den Verein getan habe.
Scholze sieht in der Zahlung der Geldstrafe ein Schuldeingeständnis und hält die Vorwürfe für „grotesk“. Zuvor hatte er bereits ein ähnliches Urteil des Ehrenrates akzeptiert und eine geringere Geldstrafe gezahlt, um den Vereinsfrieden zu wahren.
Ehrenrats-Urteil auf dem Prüfstand: Mitgliederversammlung entscheidet über Präsident Scholze
Auf der Mitgliederversammlung, die Scholze als Versammlungsleiter hätte leiten sollen, wird nun über die Aufhebung des Ehrenratsurteils abgestimmt. Der Ehrenrat besteht darauf, dass Scholze nur die Strafe zahlen müsse, um wieder teilnehmen zu dürfen. Dies lehnt Scholze jedoch ab, so dass die Entscheidung nun bei den Mitgliedern liegt. Sollte diese gegen Scholze ausfallen, steht ein Rücktritt des Präsidenten im Raum – wegen eines Streits um die Verwendung von Hashtags auf Instagram.