Energie Cottbus droht Zweitliga – Verbot trotz sportlichem Erfolg

Energie Cottbus steht kurz vor dem Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Doch der Traum vom Aufstieg könnte an infrastrukturellen Mängeln und mangelnder Unterstützung durch die Landespolitik scheitern.

DFL bemängelt Stadion – Lizenz in Gefahr

Das Stadion von Energie Cottbus entspricht nicht den Anforderungen der Deutschen Fußball Liga (DFL). Nach einer Vor-Ort-Besichtigung übermittelte die DFL eine umfassende Mängelliste. Die gravierendsten Punkte:

  • Unzureichende Beleuchtung: Das Flutlicht erreicht nur 800 Lux statt der geforderten 1200 Lux.
  • Nicht überdachte Sitzplätze: In den Ecken der Tribünen fehlen Überdachungen.
  • Fehlende Infrastruktur: Es mangelt an Medienarbeitsplätzen, TV-Anschlüssen und ausreichenden Sitzplätzen auf den Auswechselbänken.
  • Veraltete Sitzschalen: Die Sitze sind schmaler als die vorgeschriebenen 50 Zentimeter.

Im aktuellen Zustand droht dem Verein ein komplettes Zweitliga-Verbot.

2,5 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen – Zeitdruck wächst

Für die notwendigen Sofortmaßnahmen werden 2,5 Millionen Euro benötigt. Bis zum 1. März müssen alle Unterlagen inklusive Finanzierungsnachweis bei der DFL eingereicht werden. Die Stadt Cottbus zeigt sich alarmiert, doch Landkreise und das Land Brandenburg bleiben bislang passiv.

Präsident Sebastian Lemke kritisiert die fehlende Unterstützung der SPD-geführten Landesregierung: „Es wäre schlimm, wenn dieser Verein sportlich das Wunder des Aufstiegs schafft und dann an der Infrastruktur scheitert.“ (rbb)

Stadion-Alternativen und sportliche Konsequenzen

Als Ausweichstadion käme die Alte Försterei von Union Berlin infrage, da die Fanlager freundschaftlich verbunden sind. Langfristig wären jedoch Baumaßnahmen in Cottbus unvermeidlich. Sollte Energie Cottbus keine Lizenz erhalten, könnten andere Vereine wie Dynamo Dresden, 1. FC Saarbrücken, FC Ingolstadt oder Arminia Bielefeld profitieren. Laut DFB-Spielordnung rückt das nächstplatzierte Team nach, das alle Lizenzauflagen erfüllt – selbst nach einer verlorenen Relegation.

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