Der DFB hat Türkgücü München aufgrund der kürzlich beantragen Insolvenz und einem Verstoß gegen eine Auflage insgesamt elf Punkte abgezogen.
Wie der DFB am Freitagabend bekannt gegeben hat, bekommt Türkgücü München elf Punkte abgezogen. Somit fallen die Münchener auf den letzten Tabellenplatz in der 3. Liga. Demnach werden neun Punkte aufgrund der am 31. Januar beantragten Lizenz abgezogen. So ist in der Spielverordnung des DFB festgelegt: „Maßgeblich für diese Rechtsfolge ist der Insolvenzantrag, nicht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.“
Zweit weitere Punkte gehen vom Konto aufgrund eines Auflagenverstoßes. Bis zum 20. Januar 2022 hatte Türkgücü München vom DFB eine Auflage erhalten, eine bis Saisonende festgestellte Liquiditätslücke zu schließen. Es soll sich hierbei um eine Summe von rund zwei Millionen Euro handeln. Diese Vorgabe konnte der Klub jedoch nicht erfüllen, die Lücke wurde lediglich zu weniger als 50 Prozent geschlossen.
Punktabzug noch nicht rechtskräftig
Der Punktabzug trifft mit sofortiger Wirkung in Kraft. Mit 15 Punkten stehen die Münchener nun auf dem letzten Tabellenplatz. Der Punktabzug ist allerdings noch nichts rechtskräftig. Binnen einer Woche kann der Verein einen Widerspruch gegen den Beschluss einlegen. Ob der Spielbetrieb bis zum Saisonende fortgesetzt werden kann ist nach wie vor ungewiss. Sollte der Spielbetrieb eingestellt werden, so würden alle Partien annulliert und aus der Wertung genommen, was sich anschließend auf die Tabelle auswirken würde.
Es ist eine typisch Deutsche Eigenart, über die Anwendung von Gesetzen, egal auf welcher Ebene, zu streiten und zu lamentieren. Jedem Funktionär im Sport sind die geltenden Richtlinien bekannt, verletzt er sie, steht ein Strafenkatalog zur Verfügung. Sich nun im Nachhinein hinzustellen, und Verfehlungen – begangen aus reiner Machtgier – als Folge einer grasierenden Pandemie zu benennen, ist ein Schlag ins Gesicht des Anstands. Größenwahn, Selbstherrlichkeit und Charakterlosigkeit führten zu dem momentanen Zustand eines Klubs, der nun auch die Folgen mit Anstand und sportlicher Fairness zu tragen hat. Ein Aufweichen der beschlossenen Strafe wäre Wasser auf die Mühlen derer, die der Meinung sind, Gesetze sind für andere da, mich selbst aber berühren sie nicht.