VfB Oldenburg: Wirtschaftsexperte Schwark stellt Arena-Plänen vernichtendes Zeugnis aus

Ein neues Stadion für den VfB Oldenburg ist das Ziel von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (59, SPD). Am 27. Februar stimmte der Stadtrat den Plänen zu, doch seitdem regt sich Kritik.

Am Dienstag veröffentlichte die Bürgerinitiative Stadionbau ein Gutachten des Wirtschaftsexperten Prof. Dr. Schwark, das den Arena-Plänen ein vernichtendes Zeugnis ausstellt. Schwark stellte fest, dass die Wirtschaftsstruktur in Oldenburg nicht ausreiche, um ein ausreichendes Sponsoring im Profifußball zu gewährleisten. Zudem seien die hohen Investitionen in ein neues Stadion nicht gerechtfertigt und könnten nicht automatisch zum Klassenerhalt führen. Tatsächlich unterscheiden sich die Niederungen der 3. Liga nicht wesentlich von der Spitze der Regionalliga, in der das bestehende Stadion weiter genutzt werden könnte.

„Hohe finanzielle Unterstützung des Profifußballs durch Steuergelder nicht notwendig für Gemeinwohl“

Der VfB Oldenburg kämpft derzeit gegen den Abstieg aus der 3. Liga und hat bereits vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Laut Prof. Schwark vom Institut für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung der Westfälischen Hochschule in Bocholt ist mit erheblichen Kostenüberschreitungen beim Bau zu rechnen. Oberbürgermeister Krogmann kalkuliert mit 34 Millionen Euro, der Bund der Steuerzahler sprach zuletzt von 50 bis 60 Millionen. „Üblich sind bei allen Bauvorhaben mit der Öffentlichen Hand erhebliche Kostenüberschreitungen. Dagegen sind in den vorliegenden Gutachten präsentierte Zahlen geschönt bzw. unkorrekt wiedergegeben„, so Schwark in einem aktuellen Bericht der „Bild„.

Die Zahlen in den vorliegenden Gutachten seien geschönt oder falsch. Die hohe finanzielle Unterstützung des Profifußballs durch Steuergelder sei daher für das Gemeinwohl nicht notwendig. Die Einnahmemöglichkeiten seien nicht ausreichend, weshalb die Ausgaben für ein neues Stadion nicht gerechtfertigt seien und die Verhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und Ertrag nicht gegeben sei, so Schwark.

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