Am vergangenen Freitagabend musste der SV Sandhausen in der 3. Liga eine späte 1:2-Niederlage gegen den Aufsteiger SSV Ulm 1846 hinnehmen. Doch neben dem sportlichen Rückschlag sorgte ein unglücklicher Zwischenfall für Aufsehen. Nun äußerte sich auch der DFB dazu.
Nach dem Schlusspfiff kam es zu einem tätlichen Angriff des Präsidenten des SV Sandhausen, Jürgen Machmeier, auf das Schiedsrichtergespann. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Sonntag mitteilte, soll Machmeier den Schiedsrichter Florian Exner sowie dessen Assistenten Jonah Besong beim Verlassen des Spielfeldes auf dem Weg in die Kabine tätlich angegriffen haben. Dabei soll der 62-Jährige den beiden Unparteiischen auf den Weg in die Kabine mit der Brust nach hinten gestoßen haben. Zu diesem Zeitpunkt befand sich kein Sicherheitspersonal des SV Sandhausen in der Nähe des Vorfalles.
„Völlig inakzeptabel“
Das Schiedsrichtergespann entschloss sich daraufhin, vorerst auf dem Spielfeld zu bleiben, bis Ordner eingriffen und einen ungestörten Gang in die Kabine ermöglichten. Die Eskalation begann bereits während des Spiels, als Schiedsrichter Exner in der 9. Spielminute den Spieler Felix Göttlicher vom SV Sandhausen mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Der Siegtreffer für die Gäste fiel erst in der 90. Minute durch Tobias Rühle. Nach dem Spiel sah auch SVS-Sportdirektor Matthias Imhof nach einer verbalen Attacke die Rote Karte.
Lutz-Michael Fröhlich, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH, zeigte sich bestürzt über den Vorfall und machte deutlich, dass Angriffe auf Schiedsrichter nicht hinnehmbar seien. „Schlimm genug, dass Schiedsrichter immer wieder von Zuschauern beleidigt, diffamiert, bedroht und angegriffen werden. Wenn nun aber sogar ein Vereinspräsident den Unparteiischen und seinen Assistenten körperlich attackiert, ist eine neue Dimension erreicht„, so Lutz-Michael Fröhlich. Die Aktion sei deshalb „völlig inakzeptabel“. „Ein Präsident hat eine klare Vorbildfunktion, für den Fußball insgesamt und insbesondere auch für einen fairen und respektvollen Umgang mit den Unparteiischen in diesem Sport.“