Am vergangenen Samstag kam es vor dem Spiel des VfB Lübeck gegen die SG Dynamo Dresden zu einem größeren Polizeieinsatz, von dem über 200 VfB-Fans betroffen waren. Christian Schlichting, Vorstandsvorsitzender des VfB Lübeck, äußerte sich kritisch zu den Maßnahmen.
Vor dem Spiel des VfB Lübeck gegen die SG Dynamo Dresden am vergangenen Samstag kam es zu einem Einsatz der sächsischen Landespolizei, von dem über 200 Fans des VfB Lübeck betroffen waren. Der Einsatz, dem keine konkreten Vorkommnisse während der Anreise zugrunde lagen, diente der Identifizierung von Personen, denen Straftaten im Zusammenhang mit dem Auswärtsspiel in Aue am 27. Januar zur Last gelegt werden. Der Polizeieinsatz erstreckte sich über einen Zeitraum von ca. drei Stunden, in denen einige Fans längere Zeit in ihren Bussen ausharren mussten. Aufgrund dieser Maßnahmen erreichte ein erheblicher Teil der Lübecker Fans das Stadion trotz einer 15-minütigen Verspätung des Anpfiffs erst zur zweiten Halbzeit.
Unverhältnismäßige Polizeiaktion? VfB-Vorstandsvorsitzender Schlichting nimmt Stellung
Christian Schlichting, Vorstandsvorsitzender des VfB und Rechtsanwalt, äußerte sich wie folgt: „Wir begrüßen es, wenn Personen ermittelt werden, die im Rahmen von Spielen unseres Vereins Straftaten begehen und damit auch dem Ansehen unseres Vereins schaden. Nichtsdestotrotz ist zu hinterfragen, ob diese Maßnahme in ihrer Art und vor allem auch in ihrer Dauer nicht einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Rechte insbesondere der sehr großen Anzahl Unbeteiligter darstellt, die teilweise nicht einmal mit in Aue waren.“ Schlichting betont, dass andere Wege gefunden werden müssen, um “die Einzeltäter aus Aue zu ermitteln. Unbeteiligte, die sich in ihren Rechten eingeschränkt sehen, sollten in Betracht ziehen, sich juristischen Beistand zu suchen.“