Im Streit zwischen dem TSV 1860 München und seinem entlassenen Finanzvorstand Oliver Müller gibt es vorerst keine Klärung. Ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht München brachte am Freitag keine Einigung – weder in der Sache noch über die Zuständigkeit des Gerichts. Der Streit wird im Frühjahr fortgesetzt, die Fronten bleiben verhärtet.
Die Forderungen
Mueller, der im August fristlos entlassen wurde, fordert rund 600.000 Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus Grundgehalt, fiktiven Boni, Urlaubsgeld, VIP-Tickets, Dienstwagen und möglichen Schadenersatzansprüchen. Ursprünglich lief sein Vertrag bis 2026.
Die Vorwürfe
Der TSV 1860 München erhebt schwere Vorwürfe. Laut Vereinsanwalt Erhard Kött habe Müller den Verein durch „wiederholte Pflichtverletzungen“ und eigenmächtige Entscheidungen in eine finanzielle Krise geführt. Unter anderem habe er den Etat von 4,5 auf 5,5 Millionen Euro überzogen und damit die Lizenz gefährdet. Zudem habe Mueller wichtige Transfers blockiert.
Ein Vergleichsangebot in fünfstelliger Höhe lehnte Mueller ab. Auch zusätzliche VIP-Tickets konnten ihn nicht umstimmen. Bis Ende Februar haben beide Seiten Zeit, ihre Argumente schriftlich darzulegen. Ob die nächste Verhandlung vor dem Arbeitsgericht oder dem Landgericht stattfinden wird, ist offen. Klar ist: Eine außergerichtliche Einigung scheint in weiter Ferne.