Die Stadionfrage des TSV 1860 München bleibt ein Dauerbrenner. Eine von Ex-Geschäftsführer Oliver Müller in Auftrag gegebene Auswirkungsstudie hat nun ergeben, dass ein Stadionneubau für den Verein finanziell günstiger wäre als eine Sanierung des Grünwalder Stadions. Doch für die Löwen, die seit 2017 wieder im traditionsreichen Sechzgerstadion spielen, bleiben viele Fragen offen.
Neubau als Hoffnungsträger?
Die Studie vergleicht den TSV 1860 mit anderen deutschen Profivereinen und zeigt, dass der Verein bei den Einnahmen derzeit auf dem letzten Platz liegt. Nun hat die „SZ“ die sogenannte Impact-Studie veröffentlicht, welche vom ehemaligen Ex-Geschäftsführer Oliver Mueller beauftragt wurde. Ein Neubau mit 25.000 Plätzen könnte das ändern: Bei einer Auslastung von 90 Prozent wären laut Studie Einnahmen von 15,2 Millionen Euro pro Saison möglich. Das wären 58 Prozent mehr als bei einem umgebauten Grünwalder Stadion (9,6 Millionen Euro) und deutlich mehr als die derzeitigen 6,5 Millionen Euro.
Kosten und Finanzierung bleiben unklar
Die Studie konzentriert sich ausschließlich auf die möglichen Einnahmen, lässt aber die entscheidende Frage nach den Baukosten und der Wirtschaftlichkeit unbeantwortet. Zudem bleibt offen, wer die Finanzierung eines neuen Stadions übernehmen könnte. Angesichts der finanziellen Situation des Vereins erscheint es unwahrscheinlich, dass die Löwen diese Investition alleine stemmen können.
Fans und Tradition im Fokus
Während die Studie auf höhere Einnahmen durch einen Neubau verweist, spricht die Fanbasis eine klare Sprache: Zwei Drittel der geschätzten 400.000 Anhänger bevorzugen das Grünwalder Stadion als Spielstätte. Die besondere Atmosphäre und die historische Bedeutung der Spielstätte machen den Standort Giesing für viele Fans unverzichtbar.
Entscheidung rückt näher
Die Stadt München steht einer Sanierung und Ertüchtigung des Sechzgerstadions für die zweite Liga offen gegenüber. Oberbürgermeister Dieter Reiter hat angekündigt, bis 2025 eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Stadions zu treffen.