Die aktive Fanszene von Dynamo Dresden eskaliert den Konflikt um den Rückkauf des Fanshops und fordert Konsequenzen durch eine außerordentliche Mitgliederversammlung (AOMV). Dafür wurden über 1.000 Unterschriften gesammelt.
Hintergrund: Der Streit um den Fanshop
Das Merchandising von Dynamo Dresden ist seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Derzeit hält der Verein 50 Prozent der Anteile an der Fanshop GmbH, die andere Hälfte gehört der egocentric GmbH. Die Ultras fordern, dass die restlichen Anteile bis spätestens zum 1. Juli 2026 an den Verein zurückgegeben werden. Dazu müsste der bestehende Vertrag mit der egocentric zum 30. Juni 2025 gekündigt werden.
Doch die Vereinsführung zögert: Neben dem Fanshop steht der Rückkauf des rund 20 Millionen Euro teuren Trainingszentrums aus einem Mietkaufvertrag im Fokus. Hier könnten durch eingesparte Zinsen mehrere Millionen Euro langfristig gesichert werden. Weniger lukrativ ist im Vergleich dazu der Fanshop, der dem Verein derzeit bereits eine Umsatzbeteiligung von 22 Prozent einbringt.
Vorwürfe gegen egocentric
Die Ultras haben Brisantes ausgeplaudert: Kurz vor dem Einstieg von Dynamo in die Fanshop GmbH schloss egocentric langfristige Berater- und Lieferantenverträge mit dem eigenen Firmengeflecht ab. Allein aus einem Beratervertrag fließen jährlich rund 700.000 Euro – Laufzeit: bis 2031/32. Die Vereinsführung plant, diese Verträge bis 2028 aufzulösen, um den Fanshop dann eigenständig zu übernehmen. Das geht den Ultras zu langsam. Sie drängen auf den nächstmöglichen Termin 2026, auch um den Druck auf egocentric zu erhöhen.
Mit dem Einreichen der mehr als 1.000 Unterschriften hat der Verein laut Satzung acht Wochen Zeit, die AOMV abzuhalten – bis spätestens 17. März 2025. Doch selbst wenn die Mitgliederversammlung zugunsten der Ultras ausfällt, liegt die letzte Entscheidung beim Aufsichtsrat. Dieses Gremium prüft, ob der Rückkauf des Fanshops wirtschaftlich sinnvoll ist oder ob andere Investitionen – wie das Trainingszentrum – Vorrang haben.