AWO-Fanprojekt Essen kritisiert grobe Ermittlungsfehler der Bundespolizei

Das AWO-Fanprojekt in Essen hat sich nach einer polizeilichen Razzia mit einer scharfen Stellungnahme geäußert. Die Bundespolizei hatte die Räumlichkeiten aufgrund eines Durchsuchungsbeschlusses betreten – offenbar zu Unrecht.

Einsatz wegen Sonderzug-Ausschreitungen

Am 26. Oktober 2024 kam es im Zuge eines Sonderzuges von Rot-Weiss Essen nach Rostock zu schweren Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Fans. Die Ermittlungen führten nun zu einer groß angelegten Razzia, in deren Rahmen auch das AWO-Fanprojekt durchsucht werden sollte.

Laut Stellungnahme der Einrichtung sei dies jedoch ein klarer Ermittlungsfehler gewesen. Der Sonderzug sei von der Fan- und Förderabteilung des Vereins sowie dem Bündnis Westtribüne organisiert worden – das Fanprojekt habe mit der Planung nichts zu tun gehabt.

Schwer bewaffnete Beamte im Fanprojekt

Am 11. März 2025 rückten rund 20 schwer bewaffnete Polizisten an, um die Räume des Fanprojekts zu durchsuchen. Nur das rechtzeitige Erscheinen eines Mitarbeiters verhinderte ein gewaltsames Eindringen. Ziel der Ermittler war es, eine Liste aller 780 Mitreisenden zu erhalten.

Das Fanprojekt kritisierte das Vorgehen scharf: Die Behörden hätten sich nicht mit den zuständigen Szenekundigen Beamten abgestimmt, was den Fehler hätte verhindern können. Zudem befürchtet die Einrichtung einen nachhaltigen Vertrauensverlust innerhalb der Fanszene.

Fanprojekt fürchtet Vertrauensverlust

Die Mitarbeitenden betonten, dass ihre Arbeit auf Vertrauen basiert – insbesondere für junge Fans, die die Räumlichkeiten als geschützten Raum erleben. Die Razzia könnte diese wichtige Beziehung nun nachhaltig beschädigt haben. Trotz der Vorfälle erhielt das Fanprojekt viel Solidarität aus der Fanszene sowie von anderen Fanprojekten.

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