Vom Fast-Abstieg zum Pokalfinale: Wie Arminia Bielefeld unter Trainer Mitch Kniat Geschichte schreibt

Was für ein Wandel: Noch im Februar forderten viele Fans seinen Rücktritt, nun steht Mitch Kniat mit Arminia Bielefeld im DFB-Pokalfinale und hat den Aufstieg in die 3. Liga geschafft. Im Interview zeigt sich der 39-Jährige offen, reflektiert und entspannt. Er spricht über Kritik, Fitnessregeln, Teamgeist und verrät, warum er auch mal Fans per Anhalter mitnimmt.

Noch im Februar wurde er von den eigenen Fans lautstark kritisiert, jetzt steht Mitch Kniat mit Arminia Bielefeld im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart und hat ganz nebenbei auch die 3. Liga souverän gewonnen. Ein unglaublicher Wandel, den Kniat im Interview mit der „Bild“ reflektiert, mit ehrlichen Worten, klarer Haltung und viel Bodenhaftung. Die Kritik im Frühjahr hat Kniat nicht erschüttert, im Gegenteil. Sie habe ihn gestärkt. „Mein Bruder hat mehr darunter gelitten als ich„, sagt er. Mittlerweile kämen sogar Fans auf ihn zu und entschuldigten sich.

Vision vom Aufstieg – lange vor dem ersten Spiel

Schon vor Saisonbeginn war für Kniat klar: Arminia wird aufsteigen. Trotz eines fast leergeräumten Kaders und eines kompletten Neuaufbaus setzte er auf eine klare Linie und feste Überzeugung. In Kniats Teams zählt nicht nur das Talent. Körperfett wird regelmäßig gemessen, wer den Sollwert überschreitet, zahlt. „Es muss fast nie einer bezahlen“, so der Erfolgscoach. Auch im Training wird nicht gefoult, weil gar nicht abgepfiffen wird.

Zusammenhalt vor Klasse

Kniat sieht sein Team nicht als das individuell beste der Liga aber als das geschlossenste. Dieser Teamgeist sei entscheidend. Auch Routinier Fabian Klos spielte eine Schlüsselrolle, als Führungsspieler wie als Rückhalt für das Trainerteam. Ob Spaziergänge in Berlin oder spontane Mitfahrgelegenheiten: Kniat bleibt auf dem Boden. „Nur weil ich Trainer bin, bin ich nicht der Herrgott.“ Seine Alltagsgewohnheiten, etwa täglicher Frühsport ab 6 Uhr, unterstreichen seine Disziplin.

Pokal-Finale als Kür

Der Gegner ist übermächtig, doch Bielefeld will mutig agieren. Mit intensiver Arbeit gegen den Ball und mit dem Glauben an die eigenen Stärken. Taktiktricks wie zuletzt wird es nicht geben: „Wir setzen wieder auf Zettelbotschaften.“ Kniat sieht seine Zukunft bei Arminia. Ein Wechsel reizt ihn aktuell nicht. „Ich bin glücklich hier.“ Sein größter Traum: Europa League. „Das kennt hier keiner – das wäre schon geil.“

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