Ein Dorf im Ausnahmezustand: TSV Havelse vor Relegations-Endspiel gegen Lok Leipzig

Das Relegationsspiel zur 3. Liga sorgt für große Unruhe in Havelse. Der Dorfklub trifft auf Lok Leipzig, begleitet von massiven Sicherheitsbedenken und einer angespannten Fan-Lage.

Letztes Ticket für die 3. Liga

Neben den Regionalliga-Meistern Duisburg, Schweinfurt und Hoffenheim II wird ein vierter Aufsteiger in zwei Relegationsspielen ermittelt. Lok Leipzig und TSV Havelse kämpfen um diesen letzten Platz. Nach dem Hinspiel am Mittwochabend in Leipzig fällt die Entscheidung am Sonntag (13.30 Uhr) im kleinen Stadion von Havelse (6000 Einwohner).

Fan-Ansturm aus Leipzig erwartet

Die Partie gilt als Hochrisiko-Spiel. Besonders im Fokus: die als gewaltbereit eingestufte Fan-Szene von Lok Leipzig. Obwohl offiziell nur 2300 Zuschauer zugelassen sind, rechnen Behörden mit bis zu 5000 angereisten Lok-Fans. Viele von ihnen reisen offenbar ohne Ticket.

Massive Sicherheitsvorkehrungen

Das Stadionumfeld wird weiträumig abgesperrt, 150 zusätzliche Ordner und ein Großaufgebot der Polizei sind im Einsatz. Alle Tickets wurden personalisiert ausgegeben. Die Zuschauerzahl wurde auf Anweisung der Polizei reduziert – auch aufgrund massiver Drohungen gegen den TSV Havelse.

„Grenzen wurden überschritten“

TSV-Vorstand Daniel Wolter erklärte: „Es wurde versucht, durch Gewaltandrohung eine Verlegung zu erzwingen, das ist ein Unding. Da wurden Grenzen überschritten.“ Aus Angst vor weiteren Vorfällen bleibt das Stadion unter der Woche komplett geschlossen.

Offiziell angemeldete Demo am Spieltag

Bei der Stadt Garbsen wurde für Sonntag eine Versammlung angemeldet – eine Demo von Lok-Fans. Die Stadt prüft aktuell, ob ein Verbot aus Sicherheitsgründen möglich ist. Lok Leipzig hatte gefordert, das Spiel in ein größeres Stadion zu verlegen – aus Kostengründen lehnte Havelse ab. Gleichzeitig sagte Lok ein geplantes Public Viewing in Leipzig ab. Der Klub warnt nun selbst vor Sicherheitsproblemen. In Havelse stößt das auf Unverständnis – man vermutet, Lok wolle sich im Vorfeld von möglicher Fan-Gewalt distanzieren.

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