Der Fall um die versuchte Spielmanipulation beim VfL Osnabrück sorgt weiter für Schlagzeilen. Cheftrainer Marco Antwerpen und Co-Trainer Frank Döpper akzeptieren ihre Sperren nicht und ziehen vor die nächste Instanz. Eine brisante WhatsApp-Nachricht könnte dabei für neue Dynamik im Verfahren sorgen.
Der Fall um die versuchte Spielmanipulation beim VfL Osnabrück geht in die nächste Runde. Nachdem das DFB-Sportgericht in der vergangenen Woche Cheftrainer Marco Antwerpen (53) für ein Jahr und Co-Trainer Frank Döpper (53) für drei Monate gesperrt hatte, kündigte das Trainer-Duo nun an, in Berufung zu gehen. „Ja, wir werden Berufung einlegen“, bestätigte Horst Kletke, Anwalt der beiden Trainer und Experte für Fußball-Arbeitsrecht, gegenüber der „BILD„.
Rettung vor Abstieg, Entlassung nach Pokal-Finale
Antwerpen und Döpper hatten den VfL in der vergangenen Saison noch vor dem Abstieg aus der 3. Liga gerettet. Nur eine Woche nach dem Landespokalfinale (2:4 gegen BW Lohne) folgte jedoch die fristlose Entlassung, der Vorwurf: versuchte Spielmanipulation.
Im Zentrum der Vorwürfe: Die beiden Osnabrücker Spieler Bernd Riesselmann (20), damals an Lohne ausgeliehen, sowie Theo Janotta (21), dessen Wechsel an die Bremer Brücke bereits vor dem Finale feststand. Beide erzielten im Endspiel einen Treffer. Angeblich soll versucht worden sein, Riesselmann von einem Einsatz abzuhalten – etwa durch den Hinweis auf eine „vorgetäuschte Verletzung“.
Brisante WhatsApp sorgt für Wirbel
Für neue Diskussionen sorgt nun eine WhatsApp-Nachricht, die DFB-Sportgerichtschef Stephan Oberholz während der Verhandlung in Frankfurt verlas. Darin fragte Antwerpen an Geschäftsführer Michael Welling (54): „Haben wir die Möglichkeit, den Einsatz von Theo und Bernd zu verhindern?“ Welling antwortete: „Verhindern nicht vertraglich, aber wir senden schon ein paar Signale, dass die ja nächste Saison erste Runde gegen Bayern an der Brücke spielen wollen.“ Was genau mit diesen „Signalen“ gemeint war, blieb bisher unklar.
Drohen neue Enthüllungen?
In der Verhandlung spielte die WhatsApp-Nachricht keine entscheidende Rolle, das könnte sich im Berufungsverfahren jedoch ändern. Beobachter gehen davon aus, dass der DFB die Kommunikation nun noch einmal genauer prüfen wird. Damit könnte auch Geschäftsführer Welling in den Fokus der Ermittlungen rücken. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Skandal weitere Kreise zieht.