Das Drittligaspiel zwischen dem TSV Havelse und dem VfL Osnabrück am 29. August 2025 wurde von unschönen Begleiterscheinungen überschattet. In der Nacht vor der Partie kam es auf dem Vereinsgelände des TSV Havelse in Garbsen zu massiven Sachbeschädigungen.
Mutmaßlich Anhänger des VfL Osnabrück verwüsteten Teile der Infrastruktur, LED-Wände, Technik, Fahrzeuge, Vereinsgebäude und Schlösser wurden zerstört oder beschädigt. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf eine sechsstellige Summe. Besonders bitter: Der TSV Havelse wird nahezu ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen, die durch die Ereignisse tief getroffen sind.
Entsetzen bei Fans und Verein
Unter den VfL-Anhängern macht sich Scham und Fassungslosigkeit breit. „Als langjähriger VfL-Fan, Vereinsmitglied, Dauerkarteninhaber und Osnabrücker schäme ich mich für das, was beim TSV Havelse passiert ist“, heißt es in einer Stellungnahme aus der Fanszene. Man distanziere sich entschieden von den Tätern: „Das hat nichts mit Fankultur zu tun. Das ist asozial und ein Angriff auf den Kern des Fußballs – auf das Ehrenamt, den Zusammenhalt und den Respekt im Sport und weit darüber hinaus!“
Die Botschaft ist klar: Nicht in unserem Namen. Die Mehrheit der VfL-Fans wolle für Fairness, Sportsgeist und ein friedliches Miteinander stehen. Viele Osnabrücker Unterstützer haben bereits angekündigt, den TSV Havelse beim Wiederaufbau zu unterstützen. „Jeder Euro ist ein Zeichen gegen Vandalismus und für einen Fußball, der verbindet, statt zerstört“, heißt es aus der Szene.
VfL Osnabrück verurteilt Taten scharf
Auch der VfL Osnabrück selbst reagierte mit deutlichen Worten. „Ein solches Verhalten entspricht nicht den Werten des VfL Osnabrück. Wir verurteilen den Vandalismus und die Sachbeschädigungen auf das Schärfste“, teilte der Klub mit. Verantwortliche müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Zudem kündigte der Verein an, die bestehenden Dialogstrukturen mit Fanvertretern zu nutzen, um die Vorkommnisse aufzuarbeiten.
Ein möglicher Zusammenhang zu der im Vorfeld kritisierten Preispolitik des TSV Havelse für Gästefans wird von offizieller Seite zwar nicht ausgeschlossen, jedoch strikt zurückgewiesen: „Unzufriedenheit mit Eintrittspreisen ist keine Rechtfertigung für solche Straftaten.“ Um die Lage im Vorfeld zu entschärfen, hatte der VfL sogar zwei Euro pro Ticket für mitreisende Anhänger subventioniert.
Hilfe für Havelse gefordert
Nach den Zerstörungen ist klar: Der TSV Havelse steht vor großen Herausforderungen. Vor allem die Ehrenamtlichen, die das Vereinsleben tragen, trifft die Tat ins Mark. Doch gerade daraus könnte ein Signal entstehen. „Der TSV Havelse braucht Hilfe und verdient sie“, heißt es aus der Osnabrücker Fanszene. In einer Spendenaktion rufen Anhänger zu Solidarität und Unterstützung auf, um die Schäden gemeinsam zu bewältigen. Rund 3.100€ sind bei dieser Aktion bereits zusammengekommen.