München. Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich im Interview mit der „Abendzeitung“ unmissverständlich zum Dauerstreit um die Zukunft des Grünwalder Stadions geäußert und dabei den Druck auf den TSV 1860 München erhöht. Vor allem bei der Wunschkapazität von 25.000 Plätzen warnt Reiter vor erheblichen Risiken.
Maximal 18.000 – oder Gang vor Gericht
Löwen-Präsident Gernot Mang hatte zuletzt öffentlich von 25.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion geträumt. Reiter zeigte Verständnis, machte aber deutlich: „Die Planungsbehörde sagt seit vielen Jahren, mehr als 18.000 können nicht mehr genehmigt werden. Das Risiko ist, dass die Baugenehmigung wegfällt.“ Sollte der TSV 1860 dennoch einen Antrag für 25.000 stellen, wäre wohl eine Klage der einzige Weg. „Dann hätten wir endlich Klarheit“, so der OB.
Olympia kein Hindernis – Neubau nur noch in Riem möglich
Eine mögliche Olympia-Bewerbung sieht Reiter durch die aktuelle Debatte nicht gefährdet. Rugby-Spiele könnten auch mit der bisherigen Kapazität in Giesing stattfinden. Zugleich bestätigte der OB, dass ein Stadionneubau im Stadtgebiet nur noch an einer Stelle denkbar wäre: in Riem. „Das ist die einzige Fläche, die ich sehe, wo ein Stadion für 40.000 oder 45.000 Zuschauer machbar wäre. Es ist die letzte Möglichkeit“, so Reiter. Allerdings laufe dort gerade der Mietvertrag aus und ohne klare Pläne der Löwen werde die Stadt verlängern.
Kontakt zu Ismaik? Fehlanzeige
Einen Austausch mit Investor Hasan Ismaik habe es seit den chaotischen Wochen rund um den Verein nicht gegeben. „Er hat sich nicht gerührt“, sagte Reiter. Für die Löwen bedeutet das: Sie müssen kurzfristig eine Entscheidung treffen, entweder Ausbau des Grünwalder Stadions im rechtlich Machbaren oder ein konkretes Neubau-Projekt mit gesicherter Finanzierung.
Die Zeit drängt: OB Reiter fordert vom TSV 1860 klare Entscheidungen und sieht nur zwei Wege. Entweder eine abgespeckte Lösung im Grünwalder Stadion mit maximal 18.000 Plätzen oder ein ambitionierter Neubau in Riem, der die „letzte Chance“ für ein echtes Löwen-Stadion darstellen könnte.
