Glöckner und 1860 München: Wie lange hält die Geduld der Verantwortlichen noch?

Der Auftakt ins Oktoberfest hätte für den TSV 1860 München nicht bitterer laufen können: Gegen Aufsteiger Hoffenheim II setzte es im Grünwalder Stadion ein deftiges 1:5, die höchste Heimpleite der Löwen in der dritten Liga. Kapitänsfigur Kevin Volland fand klare Worte, Trainer Patrick Glöckner steht nach dem Debakel massiv in der Kritik. Sportchef Christian Werner schwieg demonstrativ zur Trainerfrage.

Hoffenheims Talente führen die Löwen vor

Die Partie nahm schon vor der Pause einen katastrophalen Verlauf für die Münchner:

  • 39. Minute: Amaimouni-Echghouyab nutzte die Lücken in der wackligen Dreierkette und traf zum 0:1.
  • 45. Minute: Nur wenige Minuten später wiederholte er das Kunststück – 0:2 zur Halbzeit.

Glöckner reagierte, wie schon in Rostock, mit einer Umstellung auf Viererkette. Doch der gewünschte Effekt blieb erneut aus. Stattdessen schlug Hoffenheim II eiskalt zu:

  • 56. Minute: Hennrich erhöhte auf 0:3.
  • 69. Minute: Der Stürmer schnürte seinen Doppelpack.
  • Zwischenlichtblick: David Philipp verkürzte zwar auf 1:4, doch das Tor entstand eher zufällig nach einer Verletzungsszene beim Gegner.
  • 80. Minute: Opuku Labes setzte mit dem 1:5 den Schlusspunkt.

Ein Abend zum Vergessen: 1860 wirkte defensiv vogelwild, mental angeschlagen und nach Rückschlägen völlig verunsichert.

Formkurve zeigt steil nach unten

Die Probleme sind klar erkennbar:

  • Defensive Instabilität: Abstimmung und Restverteidigung fehlen – Hoffenheims Nachwuchs fand immer wieder Räume in der Tiefe.
  • Mentalität & Energie: Das Team wirkt schwerfällig, die Fehlerquote hoch, die Reaktionen auf Gegentore kaum vorhanden.
  • Coaching: Glöckners Umstellungen fruchten nicht. Der Trainer steht zunehmend ohne Argumente da, der Kredit bei Fans und Verantwortlichen schwindet.

Kevin Volland fand nach der Partie deutliche Worte: „Bitterer geht’s fast gar nicht. Grottenschlecht von allen… Die Energie fehlt zurzeit. Wir verfallen viel zu leicht, sind behäbig.“ Der Sportchef der Löwen, Christian Werner, antwortete auf die Trainerfrage: „Kein Kommentar.“ Eine Rückendeckung in Richtung Glöckner sieht definitiv anders aus, wird es nun eng für den Chefcoach der Löwen?

Bereits am Samstag steht das Auswärtsspiel in Aue an, in dem die Löwen keinesfalls erneut zur „Schießbude“ der 3. Liga werden dürfen. Auch abseits des Rasens rumort es. Beim obligatorischen PR-Termin auf der Wiesn hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Torhüter Thomas Dähne brachte es auf den Punkt: „Wenn ihr mich fragt, habe ich keine Lust darauf.“

Englische Woche als Schicksalsmoment

Vor der englischen Woche steht 1860 München mit dem Rücken zur Wand. Die Defensive muss dringend stabilisiert werden, sonst könnte es für Trainer Patrick Glöckner sehr eng werden. Aue und die weiteren Partien könnten bereits richtungsweisend für den restlichen Saisonverlauf sein.

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