„Schiris bestrafen?“ – DFB reagiert auf RWE-Profi Gjasula und widerspricht

Foto: drng.photo

Nach seiner Roten Karte beim 1:6 in Mannheim forderte Rot-Weiss Essens Klaus Gjasula harte Konsequenzen für Schiedsrichter nach Fehlentscheidungen. Der DFB reagierte am Sonntag deutlich und wies den Vorschlag entschieden zurück. Einen zweiten Aufreger der Partie räumte der Verband allerdings ein.

Heftige Emotionen nach Abpfiff im Carl-Benz-Stadion: RWE unterliegt Waldhof Mannheim deutlich, Klaus Gjasula fliegt in Minute 68 vom Platz. Der 35-Jährige kritisiert anschließend am „MagentaSport“-Mikrofon den Umgang mit Fehlentscheidungen und fordert Strafen für Schiedsrichter, analog zu Sanktionen für Spieler und Vereine.

Gjasulas Vorstoß

Schiris müssen genauso Strafen kriegen wie Vereine und Spieler. Es kann nicht sein, dass die alles machen können, was sie wollen“, so Gjasula. Der Mittelfeldmann sprach von „Woche für Woche Roten Karten nach Gefühl“ und verlangte „Änderungen“ im System.

DFB-Reaktion

DFB-Schiedsrichter-Sprecher Alex Feuerherdt antwortete klar: Die Forderung, Unparteiische für (vermeintliche) Fehlentscheidungen zu bestrafen, „weisen wir entschieden zurück“. Fehler seien „menschlich“; die Ansetzungen erfolgten nach Leistungsprinzip, „wie bei Spielern“. Eine falsche Entscheidung sei kein Vergehen, das Sperren oder Geldbußen rechtfertige.

Die strittigen Szenen

  • 68. Minute (Rot gegen Gjasula): Gjasula grätscht gegen Kennedy Okpala, beide treffen sich am Sprunggelenk. Schiedsrichter Florian Lechner zeigt Rot. Laut RWE-Sicht wäre Gelb ausreichend gewesen. Der DFB kommentiert die Szene wegen des laufenden Verfahrens nicht. Das Strafmaß steht noch aus; RWE muss mit mindestens zwei Spielen Sperre rechnen.
  • 88. Minute (Elfmeter für Waldhof): Nach einem Zweikampf zwischen Michael Kostka und Ex-Essener Sascha Voelcke pfeift der Referee Strafstoß. Hier legt sich der DFB fest: Voelcke geht ohne Kontakt zu Boden – der Elfer war eine Fehlentscheidung.

Der Verband bleibt damit seiner Linie treu: Transparenz bei klaren Fehlern – ja; Kollektivstrafen für Schiedsrichter – nein. Für RWE ist die Personalie Gjasula nun sportlich wie emotional bedeutsam: Das Urteil des Sportgerichts entscheidet über die Dauer seines Ausfalls, während die Debatte um Schiri-Leistungen weiterköchelt.

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