„Pele“ entschuldigt sich: Cottbus siegt 3:1 in Rostock – „eigentlich unverdient“

Energie Cottbus gewinnt den Ostkracher bei Hansa Rostock mit 3:1, doch Trainer-Legende Claus-Dieter „Pele“ Wollitz wirkt nach dem Spiel fast reumütig. Er nennt den Erfolg „glücklich“ und „unverdient“, lobt Hansa und stärkt Daniel Brinkmann den Rücken.

Im mit Spannung erwarteten Derby im Ostseestadion setzte sich Energie Cottbus mit 3:1 gegen Hansa Rostock durch. Für Schlagzeilen sorgten jedoch weniger das Ergebnis als die Worte von Claus-Dieter „Pele“ Wollitz im Anschluss. Der FCE-Coach stellte klar: „Ich weiß nicht. Im Fußball muss man sich für Siege eigentlich nicht entschuldigen, aber für einen Fußball-Asketen wie mich, der das anders sieht, ist es wirklich schwer zu verstehen, dass wir dieses Spiel gewonnen haben.“

Wollitz blieb seinem Klartext treu, diesmal als Sportsmann: „Es war nicht nur ein glücklicher, sondern auch ein unverdienter Sieg. Wir waren, ohne die Leistung der Heimmannschaft zu schmälern, nicht so präsent.“

Taktischer Kniff dreht das Spiel

Nach einer Stunde reagierte Wollitz: Für den Torschützen des 1:0, Moritz Hannemann (27.), kam Can Mustafa (20). Mit der Umstellung kippte die Partie. Mustafa bereitete das 2:1 von Erik Engelhardt (71.) vor und machte in der 90.+2 per Konter selbst den Deckel drauf. „Mit der Umstellung auf 4-3-3 und der Unbekümmertheit von Can haben wir das Spiel komplett auf den Kopf gestellt“, analysierte Wollitz.

Neben Moustafa ragte Neuzugang Martin Funk im Tor heraus. Der Keeper, der erst vor vier Wochen verpflichtet wurde, parierte mehrfach stark. „Danach gab es einige knifflige Situationen und Funki wird am Ende zum Matchwinner, indem er riesige Sachen gehalten hat“, so Wollitz.

Solidarität mit Brinkmann

In Richtung Hansa sandte der Trainer von Energie Cottbus versöhnliche Töne aus und stellte sich vor Daniel Brinkmann (39): „Ich wünsche Hansa dieses Quäntchen Glück, das man im Fußball braucht, und die nötige Ruhe.“ Grundsätzliche Kritik richtete Wollitz an die Branche: „Wir haben den neunten Spieltag und es wird nur über Trainer diskutiert. (…) Solange die Möglichkeit besteht, dass die Trainer die Täter sind. Ich glaube, es gibt ganz andere Opfer. Von daher sind Werte etwas Besonderes. Gerade darin zeigen sich Vernunft und kluge Entscheidungen.“

 

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