RWE wartet aufs Gjasula-Urteil: Westkurve sendet klare Botschaft an den DFB

Rot-Weiss Essen feiert den zweiten Heimsieg in Serie und ringt zugleich mit einem brisanten Verfahren: Für Klaus Gjasula fordert der DFB-Kontrollausschuss vier Partien Sperre. RWE hat Einspruch eingelegt und hofft auf Milderung. Die Fans machen indes unmissverständlich klar, was sie davon halten.

Sportlich lief’s: Mit 3:1 gegen Hoffenheim II holt RWE den nächsten Dreier an der Hafenstraße. Emotionaler Brennpunkt blieb dennoch der Fall Klaus Gjasula. Der DFB-Kontrollausschuss verlangt nach der Roten Karte in Mannheim vier Spiele Sperre sowie 1.000 € Geldstrafe (für seine geäußerte Meinung zu möglichen Sanktionen für Schiedsrichter).

Vor Anpfiff und nach dem Abpfiff artikulierte die Westkurve ihren Unmut lautstark – „Scheiß DFB“ hallte durchs Stadion. Die Mannschaft feierte zurückhaltend, um weitere Sanktionen zu vermeiden.

Der Stand des Verfahrens

RWE akzeptiert das geforderte Strafmaß nicht. Sportdirektor Christian Flüthmann sagte bei MagentaSport: „Es ist ein laufendes Verfahren. Zwei Spiele sind für das Foulspiel verordnet worden, zwei Spiele für das Anfassen. Das Interview spielt bei der Sperrung des Spielers keine Rolle. Wir haben Einspruch eingelegt und werden schauen, was dabei herauskommt.“

Die Entscheidung des Sportgerichts wird am Donnerstag, 2. Oktober 2025, erwartet. Intern hofft man auf eine Reduzierung auf drei Partien, damit Gjasula spätestens zum Derby beim MSV Duisburg zurückkehren könnte.

Warum es so hart ist

Gjasula traf Gegenspieler Kennedy Okpala nicht voll, Rot gab’s trotzdem. Das eigentliche Foul würde laut RWE-Sicht zwei Spiele bedeuten; die Berührung des Schiedsrichters (linker Arm) hob die Forderung des Kontrollausschusses auf vier. Zum emotionalen Interview meinte Flüthmann: „Nach so einem Spiel kann man gewisse Sätze aus der Emotionalität heraus nachvollziehen. Das würde er heute anders machen. Fakt ist, dass wir mit der Entscheidung nicht zufrieden sind.“

Grundsatzkritik aus Essen

Flüthmann forderte ein Umdenken beim DFB, insbesondere bei offensichtlichen Fehlentscheidungen: „Wir müssen Lösungen finden und vorankommen. (…) Wenn Fehlentscheidungen nachträglich festgelegt werden, müssen andere Strafen kommen. (…) Wenn sich aber herausstellt, dass es keine Rote Karte ist, was passiert dann?“

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