Der MSV Duisburg schreibt in der 3. Liga gerade Geschichte: Die Mannschaft ist ungeschlagen, hat einen deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz und spielt vor vollem Haus. Im Heimspiel gegen Hansa Rostock war die Stimmung an der Wedau bereits elektrisierend. Trainer Dietmar Hirsch spricht von „Wahnsinn“, betont aber gleichzeitig, dass seine Mannschaft für echten „Ruhrpottfußball“ steht.
Nach den ersten neun Spieltagen hat der MSV Duisburg 23 Punkte gesammelt und sich damit ein komfortables Polster gegenüber dem Verfolger 1. FC Saarbrücken (18 Punkte) verschafft. Die Tabellenführung unterstreicht nicht nur die sportliche Stabilität des Vereins, sondern auch seinen klaren Anspruch in dieser Saison. Zum Heimspiel gegen Hansa werden 26.500 Zuschauer erwartet, das Stadion ist ausverkauft. Mit dabei sind etwa 4.000 Rostocker Fans. Die vollbesetzte Kulisse ist für den MSV nicht nur ein Rekordwert, sondern auch ein Gradmesser für die Begeisterung. Im Umfeld herrscht Ausnahmezustand.
Charakter, Identität, Philosophie
„Ich weiß nicht, ob es dafür Worte gibt. Ich bin einfach stolz“, sagt Hirsch und trifft damit den Kern dessen, was sein Team in dieser Saison auszeichnet. Weiter sagt er: „Wir haben das nicht geschenkt bekommen, wir haben uns das erarbeitet. Wir verkörpern Ruhrpottfußball, wir verkörpern den MSV. Wir sind weiter hungrig und geben weiter Vollgas.“ Das Muster ist klar: ein robustes, kompromissloses Spiel mit deutlicher Handschrift, ohne viel Schnörkel, aber mit großer Effektivität.
Noch vor wenigen Monaten spielte der MSV in der Regionalliga, nun stürmt man die Tabellenspitze in Liga 3. Der aktuelle Höhenflug zeigt die rasante Entwicklung des Vereins. In der Saison 2025/26 stellt der MSV Duisburg sogar den Klub mit der längsten Serie ohne Niederlage in der 3. Liga. Auch in anderen Aufstiegssaisons gab es ähnliche Beispiele: In der Saison 2023/24 gelang es den Aufsteigern SSV Ulm und Preußen Münster, sich direkt an die Spitze zu setzen und die Podestplätze zu belegen.
Hansa Rostock als Prüfstein
Mit Hansa Rostock kommt ein Gegner, der nicht nur sportlich eine Herausforderung ist, sondern auch stimmungsmäßig mit viel Druck reist. Hirsch bezeichnet das Duell als „Highlightspiel“ und tatsächlich passt die Momentaufnahme: maximale Kulisse, voller Fokus auf das Match. Sportlich gesehen spricht die Form für Duisburg: Der MSV hat die letzten Partien nicht verloren. Hansa hingegen zeigt sich in wechselhafter Verfassung. Das Duell könnte zeigen, wie gut Duisburg mit Drucksituationen und hohen Erwartungen umgehen kann.
