Der 1. FC Saarbrücken hat seine Pläne zur Ausgliederung öffentlich gemacht. In einem Erklärvideo skizziert das Präsidium um Hartmut Ostermann, wie die Profiabteilung künftig in einer GmbH & Co. KGaA geführt werden soll, bei weiterhin zentraler Rolle des e. V. und einem mitgliedergewählten Aufsichtsrat.
Während die Initiative „Zukunft Blau-Schwarz“ eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit Satzungsänderungen anstrebt, legt nun auch das Präsidium seine Vision vor. Ziel: den Klub strukturell und finanziell so aufstellen, dass er im modernen Profifußball wettbewerbsfähig bleibt.
Video zum Thema Ausgliederung
Das Modell in Kürze
e. V. bleibt Herzstück: Der eingetragene Verein bleibt die Basis – Tradition, Mitgliederrechte und Vereinsidentität stehen laut Präsidium im Zentrum.
GmbH (100 % e. V.): Die Geschäftsführung liegt bei einer GmbH, die vollständig im Besitz des Vereins bleibt.
KGaA als Profi-Heimat: Die GmbH & Co. KGaA bündelt die Profiabteilung, Lizenzspieler, Transfers, Medienrechte, Sponsoring.
Kapital & Kontrolle
Eigenkapital statt Schulden: Mittel von großen und kleinen Investoren sollen als Eigenkapital zufließen; eine Verschuldung soll vermieden werden.
Aufsichtsrat bleibt Schlüsselgremium: Das wichtigste Kontrollorgan wird weiterhin von den Mitgliedern gewählt.
Warum jetzt?
Das Präsidium verweist auf einen transformierten Fußballmarkt: mehr Regularien, härterer Wettbewerb, steigende Finanzanforderungen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, brauche es angepasste Rahmenbedingungen, ohne die Vereinsidentität aufzugeben.
Zielbild
Finanzielle Absicherung des Vereins
Investitionen in Infrastruktur (z. B. Modernisierung des Trainingsgeländes)
Sportliche Ambition: Rückkehr in die Ligen der DFL
Einordnung
Mit der veröffentlichten Struktur versucht der FCS, Investorenkapital zu ermöglichen und zugleich die mitgliederbasierte Kontrolle zu sichern. Die anstehende außerordentliche Mitgliederversammlung bleibt der zentrale Entscheidungspunkt, dort wird sich zeigen, ob die Mitglieder die Präsidiums-Pläne mittragen oder den Kurs der Fanszene bevorzugen.