17.500 Plätze geplant: VfL Osnabrück präsentiert Sanierung im Rekordtempo

Elf Wochen nach Start der Planungsphase hat der VfL Osnabrück erste Entwürfe für die Sanierung der Bremer Brücke präsentiert. Vor rund 400 Vereinsmitgliedern und Dauerkarteninhabern stellten die Stadiongesellschaft um Jan Jansen und Dr. Michael Welling sowie der Generalplaner PPP architekten + generalplaner die nächsten Schritte vor, im vorgegebenen Kostenrahmen und mit klarer Leitplanke: Identität bewahren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Budget & Rahmen: 67,7 Mio. €; B-Plan von 1969, Lizenzvorgaben, enge Grundstücksgrenzen
  • Zeitplan: Ziel ist eine genehmigungsfähige Planung Anfang 2026; frühester Baustart nach der Saison 2025/26 (bei Ratszustimmung Anfang November)
  • Kapazität: künftig ca. 17.500 Plätze (aktuell 15.741)
  • Identität: markante Pylonen und die vier Flutlichtmasten bleiben nach heutigem Stand erhalten
  • Beteiligte: u. a. PPP sowie Harald Fuchs (Raum+) mit 30 Jahren Stadionbau-Expertise

Planung mit Augenmaß – im Rekordtempo

Die Planer betonten, dass die gezeigten Entwürfe den aktuellen Stand abbilden und sich im Verfahren noch ändern können. Der Anspruch: innerhalb enger Grenzen kostenstabil und identitätsbewahrend zu modernisieren. „Unser Ziel ist es, Anfang 2026 eine genehmigungsfähige Planung vorzulegen. Angesichts des engen Zeitrahmens arbeiten wir hier in Rekordtempo“, so Nils Dethelfs von ppp. Die Resonanz der anwesenden 400 VfL-Fans fiel sehr positiv aus, einer fasste es so zusammen: „Es ist deutlich zu merken, dass sie sich mit dem VfL, dem Standort und dem Mythos Bremer Brücke beschäftigt haben.“

Architektur: Tradition sichtbar fortschreiben

Die Pylonenkonstruktion bleibt als Gesicht des Stadions bestehen, ebenso – nach aktuellem Stand – die Flutlichtmasten in den Ecken. Das Erscheinungsbild soll bewusst „rough“ bleiben. „Im Vergabeprozess für den Planungsauftrag haben wir gesagt: Wenn Sie ein Ufo bauen lassen wollen, dann nehmen Sie uns nicht“, sagte Nils Dethelfs von ppp. Aufgegriffen wurde zudem ein Detail des Bebauungsplans: Ecken im 60-Grad-Winkel, derselbe Winkel findet sich im VfL-Rhomboid wieder.

Tribünenkonzept: Bewahren, erneuern – und besser nutzen

  • Nordtribüne: bleibt in ihrer heutigen Form bestehen.
  • Westtribüne: im Erdgeschoss Umkleiden und Medienarbeitsbereiche; darüber Sitz- und Stehplätze für Heim- und Gästefans; barrierefreie Plätze verteilt über mehrere, geschützte Bereiche.
  • Südtribüne: wird zum Businessbereich mit Logen und kleinen Außenterrassen zum Stadion; ganz oben Medien-, Technik- und Sicherheitsräume. Besondere Note: Ersatzbänke werden in die ersten beiden Reihen integriert – bekannt aus englischen Stadien.
  • Ostkurve: erhält eine Dachterrasse/Promenade als Zugang; Befüllung von oben ermöglicht eine geschlossene Kurvenstruktur ohne zentrale Mundlöcher.

Kapazität & Nutzung

Die sanierte Bremer Brücke soll rund 17.500 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bieten; leichte Anpassungen nach oben oder unten bleiben möglich. Geprüft wird zudem eine breitere Öffnung für die Stadtgesellschaft: Die Brücke soll mehr sein als ein Spielort alle zwei Wochen – eine Begegnungsstätte für Osnabrück.

Nächste Schritte

  • Politischer Beschluss: Der Rat der Stadt Osnabrück entscheidet Anfang November über die Sanierung, diese Entscheidung ist Grundlage für die weiteren Planungen.
  • Bauablauf: Die konkrete Baureihenfolge der Abschnitte wird anschließend mit dem Generalunternehmer festgelegt.
  • Zeitfenster: Frühestmöglicher Baubeginn nach der Saison 2025/26.

VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling zeigte sich vom Zuspruch beeindruckt: „Es ist großartig, dass 400 Menschen am Dienstagabend zur Brücke kommen, um einen Blick durchs Schlüsselloch zu wagen. Der spontane Applaus zwischendurch, das positive Raunen beim Anblick der Entwürfe und das tolle Feedback geben allen Projektbeteiligten weiteren Antrieb für die Arbeit. Das hat gutgetan. Schon morgen geht es mit der nächsten Veranstaltung weiter, dürfen unsere Partner einen Eindruck der sanierten Brücke gewinnen.“

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