Der TSV 1860 München hat einen neuen Cheftrainer: Markus Kauczinski (55) wird künftig die Löwen an der Seitenlinie führen. In einer Presserunde wurde der frühere Coach von Wehen Wiesbaden, Karlsruhe und St. Pauli offiziell vorgestellt und zeigte sich sichtlich motiviert.
„Ich freue mich riesig auf die Aufgabe“, so Kauczinski bei seiner Vorstellung am Freitag. „Je größer die Herausforderung, desto besser. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht.“
Ein Trainer mit Erfahrung und Energie
Rund anderthalb Jahre war Kauczinski aus dem Fußballgeschäft raus, nun ist der Gelsenkirchener zurück und wirkt fit wie selten. „Ich habe die Zeit genutzt, um alte Gewohnheiten über Bord zu werfen, mich gesünder zu ernähren und viel Sport zu treiben“, erzählt er. „Jetzt bin ich froh, dass die Auszeit vorbei ist. Mir hat es gefehlt, an der Seitenlinie zu stehen.“
Die Entscheidung für 1860 fiel ihm leicht. „Das musst du machen!“, sei sein erster Gedanke gewesen. Rund 250 Nachrichten habe er nach seiner Verpflichtung erhalten, mit Reaktionen wie: „Wie geil ist das denn!“
1860 setzt auf Besonnenheit und Geschlossenheit
Interims-Sportdirektor Manfred Paula lobte die Wahl als bewusst und wohlüberlegt: „Wir wollten nicht die erstbeste, sondern die beste Lösung finden. Markus erfüllt alle Kriterien – wir sind froh, ihn für uns gewonnen zu haben.“ Die Mannschaft, so Kauczinski, habe mehr Potential, als zuletzt sichtbar war. „Wichtig ist, dass wir die Bremse lösen, Leidenschaft entwickeln und als Team wieder zusammenfinden.“ Ein einzelner Spieler könne keine Spiele gewinnen, der Erfolg müsse aus dem Kollektiv kommen.
Keine starren Systeme – sondern flexible Lösungen
Taktisch will sich der neue Coach nicht festlegen. „Ich bin flexibel und richte mich nach den Stärken der Spieler. Fußball ist komplex, man muss immer situativ Lösungen finden.“ Dabei legt er Wert auf Ballbesitz, aber auch auf eine stabile Defensive. „Letztlich geht es darum, Spiele zu gewinnen und dass sich die Fans mit der Mannschaft identifizieren.“
Gegen den kommenden Gegner MSV Duisburg, der bislang ungeschlagen ist, will Kauczinski keine Ausreden gelten lassen: „Es könnte jeder Gegner sein. Ich freue mich auf das Spiel – das ist eine tolle Herausforderung.“
Ein Trainer mit klarer Linie
Über sich selbst sagt der 55-Jährige: „Ich kann Kumpel sein, aber auch autoritär, wenn es nötig ist.“ Viel wichtiger sei für ihn aber, dass sich die Mannschaft gegenseitig pusht. „Wir müssen zusammen agieren, sonst geht es in einer engen 3. Liga nicht. Duisburg ist da ein gutes Beispiel – das sollte für uns ein Fingerzeig sein.“