RWE vor dem Derby gegen Duisburg: Koschinat’s Kaderpuzzle

Mit dem 1:0 gegen Viktoria Köln hat Rot-Weiss Essen sportlich geantwortet. Jetzt wartet am Sonntag, 26. Oktober (19:30 Uhr) das Derby beim MSV Duisburg und Trainer Uwe Koschinat steht vor drei Personalentscheidungen mit Signalwirkung: Innenverteidigung, Linksverteidiger, Neuner.

Innenverteidigung: Schultz drängt zurück – Kraulichs Aufbau als Gegenargument

Kapitän Michael Schultz absolvierte am Dienstag (21.10.) das komplette Mannschaftstraining und meldet Startelfansprüche an. Das bislang stabile Duo Rios Alonso/Kraulich bringt Tempo im ersten Pass, doch im Derby könnte die robustere Stabilitätslösung mit Schultz neben Rios Alonso Priorität haben. Übersetzt: mehr Kopfball- und Zweikampfstärke gegen MSV-Umschaltmomente, dafür weniger Risiko im Aufbau.

Linksverteidiger-Frage: Brumme wackelt, Bouebari in Lauerstellung

Lucas Brumme, nach seinem Comeback schnell zum Fixpunkt auf links gereift, fehlte am Dienstag mit Oberschenkelproblemen und soll auch am Mittwoch außen vor bleiben, Donnerstag ist trainingsfrei. Sollte es nicht reichen, steht Franci Bouebari als naheliegende 1:1-Option bereit: defensiv direkter, im Positionsspiel etwas weniger rhythmisierend, aber derbyfest.

Neuner-Duell: Mause vs. Safi – zwei Profile, zwei Spielideen

Jannik Mause arbeitete individuell mit dem Fitnesstrainer und hofft auf das rechtzeitige „Go“. Seine Boxpräsenz und Abschlusskonstanz wären ein klares Plus gegen die physische MSV-Achse. Bleibt ein Restrisiko, spricht die Formkurve für Ramien Safi: dynamische Tiefenläufe, frühe Pressing-Trigger, wie zuletzt gegen Viktoria. Marek Janssen bleibt Joker-Option, Jaka Cuber Potočnik ist nach Einstieg noch kein Startelfkandidat.

Matchplan-Implikationen: Risikoabwägung über drei Schalter

Mit Schultz steigt die Restverteidigung, Standards werden gefährlicher, der Aufbau wird pragmatischer. Bouebari statt Brumme bedeutet: mehr Absicherung gegen Konter über RWE’s linke Seite, weniger Ruhe in langen Zirkulationen. Vorn definiert Mause das Strafraumspiel, Safi erhöht die Pressingfrequenz. Koschinat balanciert zwischen Stabilität und Dynamik – ohne die Linie der letzten Wochen zu verlieren.

Ausblick: Schärfe im Detail entscheidet

Essen reist mit Rückenwind und klaren Rollenprofilen nach Duisburg. Gelingt die Auswahl entlang der Gegnerstärken – Kopfballräume, Umschaltwege, zweite Bälle – kann RWE die neu gewonnene Kontrolle in ein Derby-Statement übersetzen. Am Ende dürfte die Entscheidung auf den letzten Metern der Woche fallen: Fitness-Status links, Risiko im Aufbau, Stürmerprofil für 90 intensive Minuten.

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