Topspiel im Carl‑Benz‑Stadion: Waldhof Mannheim empfängt Kauczinskis Löwen

Foto: Waldhof X

Am Samstag, dem 25. Oktober 2025 empfängt der SV Waldhof Mannheim den TSV 1860 München im Carl‑Benz‑Stadion. Die Partie des 12. Spieltags wird um 14 Uhr angepfiffen. Beide Traditionsklubs befinden sich aktuell im Mittelfeld der Tabelle: Waldhof steht mit fünf Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen auf Rang 10, während 1860 nach vier Siegen, drei Remis und vier Pleiten Rang 12 belegt.

Waldhofs Saison der Extreme

Unter Trainer Luc Holtz pendelt Waldhof zwischen brillanten Offensivleistungen und folgenschweren Aussetzern. Zu Hause feierte die Mannschaft Ende September einen 6:1‑Kantersieg gegen Rot‑Weiss Essen; Felix Lohkemper eröffnete den Torreigen, ein Eigentor von Ríos‑Alonso sorgte für das 2:0, anschließend schoss Nicklas Shipnoski einen Dreierpack (76., 80. und 89. Minute) und Torjäger Terrence Boyd setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Mit über 11 000 Zuschauern war der Carl‑Benz‑Stadion ein Hexenkessel.

Einen Rückschlag erlebte Waldhof dagegen Anfang Oktober in Osnabrück. Sportchef Gerhard Zuber sprach nach der 1:4‑Niederlage von einer „katastrophalen Defensivleistung“, bei der man innerhalb von 15 Minuten drei Gegentore kassierte . Dennoch hat das Team nach elf Spieltagen bereits 20 Tore erzielt, mehr als viele Mitkonkurrenten. Zuletzt zeigte die Formkurve wieder nach oben: Beim 2:0‑Auswärtssieg bei Erzgebirge Aue lobte Holtz seine Elf für die konzentrierte Defensivarbeit und den Mut, in der zweiten Halbzeit den Sack zuzumachen.

Er betonte, dass der Sieg „das ist, was wir uns vorstellen“ und forderte von seinen Spielern, künftig konstanter zu punkten . Abwehrchef Niklas Hoffmann sagte nach dem Erfolg, man wolle die „Achterbahnfahrten“ der vergangenen Wochen beenden und die Leistung gegen 1860 bestätigen. Zudem verpflichtete der Verein den 18‑jährigen Stürmer Nolan Muteba N’Tumba, den Zuber als technisch stark lobte und als Talent mit Perspektive bezeichnete.

Neuer Schwung bei den Löwen

Beim TSV 1860 München brachte der Trainerwechsel neuen Optimismus. Nach dem Rutsch auf Rang 12 und vier Niederlagen aus fünf Spielen trat im Oktober Markus Kauczinski den Job an . Der 55‑Jährige sprach vor seinem Debüt gegen Spitzenreiter Duisburg, sein Gefühl sei, „dass wir bereit sind  und forderte seine Mannschaft auf, mit Energie und Leidenschaft zu spielen, ohne zu zweifeln oder zu hadern .

Die Ansprache fruchtete: In Kauczinskis erstem Spiel bezwangen die Münchner den zuvor ungeschlagenen Tabellenführer MSV Duisburg mit 3:1. Der neue Coach sprach anschließend von einem „Befreiungsschlag“ und mahnte: „Das ist das erste Spiel gewesen, wir haben noch viel vor der Brust“. Matchwinner gegen Duisburg war Sigurd Haugen, der zwei Treffer erzielte; den dritten Treffer markierte Thore Jacobsen kurz vor Schluss . Torhüter Thomas Dähne nannte den Sieg „einfach unbeschreiblich“ und erklärte, man habe ein Zeichen setzen müssen .

Bemerkenswert ist auch die Rückkehr von Kevin Volland. Der Offensivspieler fehlte wegen einer Fleischwunde im Knie, stand gegen Duisburg aber erstmals wieder in der Startelf. Kauczinski lobte ihn als „geschickten und cleveren Spieler“ und zeigte sich zufrieden, „gerade aus der Situation, aus der er kommt“. Ob Volland die Partie in Mannheim ebenfalls von Beginn an bestreiten wird, ist offen. Bereits vor seinem Debüt hatte der Trainer angedeutet, man müsse prüfen, wie belastbar der Angreifer sei.

Historie und Schlüsselduelle

Die direkten Vergleiche beider Teams sind nahezu ausgeglichen: 1860 München führt knapp mit sechs Siegen, Waldhof verbuchte fünf Erfolge, einmal trennte man sich unentschieden . Zuletzt hatten die „Löwen“ leichte Vorteile, doch Waldhofs Formschwankungen lassen keine klaren Prognosen zu.

Taktisch könnte das Spiel auf mehrere Schlüsselduelle hinauslaufen:

  • Waldhof‑Abwehr vs. Haugen/Volland: Nach der Abwehrkatastrophe in Osnabrück warnte Sportchef Zuber, man dürfe sich „nicht noch einmal so dämlich anstellen“ . Ob Holtz’ Mannschaft den robusten 1860‑Angriff um Doppeltorschütze Haugen und den wendigen Volland bremsen kann, wird entscheidend sein.
  • Holtz’ Offensive vs. Dähne: Waldhofs Angriff um Shipnoski, Boyd und Lohkemper erzielte bereits 20 Saisontore, aber Torhüter Dähne zeigte zuletzt überragende Reflexe. Wie clever Waldhof seine Chancen nutzt, könnte das Spiel kippen lassen.
  • Mittelfeldzweikampf: In Aue überzeugte Waldhof durch konzentrierte Defensivarbeit und schnelles Umschalten. 1860 will dagegen den Schwung aus dem Duisburg‑Sieg mitnehmen; Kapitän Thore Jacobsen sorgt für Struktur und Torgefahr

Stimmung, Wetter und Prognose

Mit dem neuen Trainer an der Seitenlinie und dem Erfolg gegen den Spitzenreiter im Rücken reisen die „Löwen“ selbstbewusst nach Mannheim. Waldhof wiederum hofft, den eigenen Fans nach der Schlappe gegen Osnabrück einen Heimsieg zu schenken und die Achterbahn‑Saison zu stabilisieren. Der Wetterbericht sagt für Samstag kühle zehn Grad vorher, beste Bedingungen für ein intensives Kampfspiel.

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