Der SC Verl hat in der dritten Liga ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Zum 200. Drittligaspiel der Vereinsgeschichte lieferte das Team in der Sportclub-Arena eine reife Vorstellung ab und besiegte Zweitliga-Absteiger SSV Ulm 1846 klar mit 5:0. Die Fans feierten: “Oh, wie ist das schön”.
Frühe Kontrolle und zwei Treffer vor der Pause
Trainer Tobias Strobl stellte im Vergleich zum 4:2 in Saarbrücken zweifach um: Für den angeschlagenen Kapitän Niko Kijewski begann links hinten Michel Stöcker, vorne erhielt der Schweizer U21-Nationalspieler Alessio Besio den Vorzug vor Yari Otto, ein offensiverer Plan gegen tief erwartete Ulmer. Vor 2.514 Zuschauern legte Verl druckvoll los. Nach Stöckers Vorarbeit setzte Besio über links an und fand Berkan Taz, der im Strafraum mehrere Gegenspieler aussteigen ließ und zum 1:0 (14.) abschloss, sein siebter Saisontreffer.
Die Gäste reklamierten später vergeblich auf Elfmeter (26.). Kurz darauf erhöhte Besio selbst: Nach Zuspiel von Joshua Eze zog er in den Strafraum und schob überlegt zum 2:0 (35.) ein. Mit diesem verdienten Vorsprung ging es in die Kabine. „Es macht einfach Spaß, zuzuschauen“, sagte Kijewski zur Halbzeit.
Kapitäns-Kunstwerk und historischer Waidner-Moment
Nach dem Wechsel blieb Verl zielstrebig. Ein sehenswerter Angriff über Oualid Mhamdi, der per Hacke zurücklegte, veredelte Kapitän Timur Gayret zum 3:0 (61.). Anschließend schrieb Dennis Waidner Geschichte: In seinem 138. Drittligaspiel traf der 24-Jährige erstmals überhaupt und stellte nach Solo von der Mittellinie auf 4:0 (73.). Joker Yari Otto besorgte mit einem Flachschuss aus der Distanz den 5:0-Endstand (76.). Zum Abpfiff sang die Kurve: “Oh, wie ist das schön. Sowas hat man lange nicht gesehen”.
Statement-Sieg und erste Null der Saison
Mit der bislang wohl komplettesten Leistung dieser Liga3-Spielzeit unterstrich der SCV seinen Anspruch auf die oberen Tabellenregionen und blieb erstmals in dieser Saison ohne Gegentor. Für den SSV Ulm 1846 war es ein ernüchternder Nachmittag, an dem die Spatzen dem Verler Tempo und der Präzision wenig entgegensetzen konnten.
