Umbruch beim 1. FC Saarbrücken: Ostermann stellt klare Bedingungen für Reform

Beim 1. FC Saarbrücken (3. Liga) zeichnet sich eine drastische Veränderung in der Vereinsführung ab. Eine neue Satzung wurde verabschiedet und damit rückt nicht nur die künftige Führungsstruktur in den Fokus, sondern auch die Rolle des bisherigen Präsidenten Hartmut Ostermann. Im Interview mit der „BILD“ zieht Ostermann klare Grenzen und erklärt: „Das ist kein Spaß.“

Satzungsänderung und Faninitiative „Zukunft Blau‑Schwarz“

Die Mitglieder des Vereins stimmten kürzlich einer Satzungsänderung zu, die weitreichende Folgen für Entscheidungs‑ und Kontrollgremien mit sich bringt. Im Zentrum steht dabei die Faninitiative Zukunft Blau‑Schwarz, ins Leben gerufen von der Fangruppierung Virage Est Saarbrücken –, die eine strukturelle Modernisierung des Clubs fordert.

Ostermann sieht diese Entwicklung kritisch. Er bemängelt vor allem die neue Funktion des Aufsichtsrats, der kombinierte Kontroll- und Aktionärsaufgaben übernehmen soll. Dies sei „im System nicht vorgesehen“, so Ostermann.

Sponsoring‑ und Finanzierungsfrage: Ohne Ostermann läuft’s nicht

Ein zentrales Thema: Wie soll das neue Konzept des Vereins finanziert werden, insbesondere ohne die bisher entscheidende Rolle von Ostermann? Er sagt klar: „Ich weiß aktuell nicht, wie die Pläne von Zukunft Blau‑Schwarz sind. … Aber es schien ja so, als ob sie sich auf Hager („Hager Group“) und Bruch („Globus“) verlassen hätten, die nun aber auch zu verstehen gegeben haben, in dieser Größenordnung nichts zu machen.“

Damit wirft Ostermann den Initiatoren der Reformkampagne vor, sich auf Sponsorengelder verlassen zu haben, die offenbar nicht realisiert werden. Auch beim Sponsoring führt er deutliche Worte: „Wie es mit dem Sponsoring weitergeht, kann ich aktuell nicht sagen. … Das ist kein Spaß.“ Er macht deutlich: Ohne eine sinnvolle Struktur kein Verein und ohne ein durchdachtes Konzept kein Sponsoring.

Persönliche Distanz: „Respektlosigkeiten” hin oder her

In der außerordentlichen Mitgliederversammlung war der Umgang mit dem Präsidium laut Ostermann von Teilen der Anhängerschaft als respektlos empfunden worden. Er kommentiert: „Von Respektlosigkeiten lasse ich mich persönlich nicht leiten. … Und ich werde auch nicht die beleidigte Leberwurst spielen.“ Zugleich bestätigt er aber: „Mit der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrates und auch des Präsidiums sehe ich keine gemeinsame Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr.“

Besonders kritisch nennt er die Rolle von Michael Haubrich (Mitglied des Aufsichtsrates), dem er vorwirft, neun Jahre im Gremium ohne durchschlagenden Erfolg gearbeitet zu haben. Sollte der Reformprozess scheitern oder unklar bleiben, könnte das finanziell und strukturell Auswirkungen auf die Mannschaft und letztlich auf die Ligaposition haben.

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