Ex-Löwe sauer: Lucoqui erklärt geplatzte Verlängerung bei 1860 München

Nach der 0:3-Niederlage von Energie Cottbus beim TSV 1860 München sorgte Verteidiger Anderson Lucoqui für deutliche Worte. Der 28-Jährige kritisierte den früheren Löwen-Geschäftsführer Christian Werner für das geplatzte Arbeitspapier und fand zugleich klare Sätze zum rassistischen Angriff auf Teamkollege Justin Butler. Das Spiel am Grünwalder wurde wegen der Vorfälle kurzzeitig unterbrochen, ehe 1860 den Sieg souverän nach Hause brachte. 

Rassismus-Vorfall schockt Lucoqui

Ich war draußen, habe es dann mitbekommen und war schockiert. Wir haben das Jahr 2025 und dass es immer noch rassistische Vorfälle gibt, ist unglaublich“, sagt der 28-Jährige über die Beleidigungen gegen Justin Butler im Rahmen des Spiels. Schiedsrichter Konrad Oldhafer legte die Partie für mehrere Minuten still, der mutmaßliche Täter wurde identifiziert und aus dem Stadion verwiesen. Vereine und Verantwortliche beider Klubs verurteilten die Tat scharf.

„Riegel vorgeschoben“: Lucoqui kritisiert Christian Werner

Klartext richtete Lucoqui anschließend an den inzwischen freigestellten Geschäftsführer Christian Werner. Er habe sich bei 1860 „sehr, sehr wohl“ gefühlt und auf eine Vertragsverlängerung gehofft: „Christian Werner hat halt einfach einen Riegel vorgeschoben, er hat mir einen Vertrag vorgelegt und nach sechs Stunden zurückgezogen.“ Zu diesem Zeitpunkt habe er im Urlaub in Mexiko geweilt und nicht reagieren können.

„Herr Werner hatte einen anderen Plan“

Nach Lucoquis Darstellung hätten Klub und Spieler „gematcht“. Auch ein Systemwechsel sei kein Hindernis gewesen: „Ich habe mehr oder weniger darum gebettelt … nur damit ich hier bleibe. Aber Herr Werner hatte einen anderen Plan.“ Geld, betont der Linksverteidiger, habe „nie eine Rolle“ gespielt, aus Verbundenheit zu 1860 hätte er sich anders entschieden, wenn es möglich gewesen wäre. Wie aus einem Bericht der „AZ“ hervorgeht, war man offenbar auch bereit, mit dem Defensivmann zu verlängern. Aufgrund seiner Verletzungsvergangenheit hatte man jedoch offenbar Bedenken.

Sportlicher Rahmen: Serie gerissen – Revanche im Blick

Sportlich endete eine Cottbuser Erfolgsserie an der Grünwalder Straße: 1860 gewann mit 3:0 (u. a. Doppelpack Thore Jacobsen, dazu ein Eigentor), auch weil die Löwen effizient agierten und defensiv stabil standen. Lucoqui ordnete die Pleite selbstkritisch ein: Die Niederlage sei „eher wegen uns“ zustande gekommen „als wegen Sechzig“. Für das Rückspiel kündigte er Wiedergutmachung an.

Kurzprofil Anderson Lucoqui

  • Position: linker Verteidiger

  • Geboren: 6. Juli 1997 in Zweibrücken (28 Jahre)

  • Aktueller Klub: Energie Cottbus (seit September 2025)

  • Stationen u. a.: Arminia Bielefeld, 1. FSV Mainz 05, Hansa Rostock, Hertha BSC, Eintracht Braunschweig, TSV 1860 München

  • Besonderes: Einsätze in Bundesliga und 2. Liga, einmal für Angolas A-Nationalteam in einem Freundschaftsspiel nominiert.

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