Rot-Weiss Essen (RWE) hat nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Schweinfurt deutlich Position bezogen: Ein im Stehplatzblock W2 verteilter Flyer mit sexistischen Inhalten sorgte für Empörung, der Vorstand distanzierte sich unmissverständlich und verwies auf die Vereinswerte. Parallel erhitzte eine neue Lichtershow an der Hafenstraße die Gemüter. In der dritten Liga bleibt RWE damit nicht nur sportlich, sondern auch abseits des Rasens Gesprächsthema.
Flyer sorgt für Empörung an der Hafenstraße
Vor dem Anpfiff gegen Schweinfurt (2:1) tauchten in W2 Flugblätter mit „sieben Grundsätzen“ auf. Neben Aufrufen zur Unterstützung und zu maßvollem Alkoholkonsum stand die Formulierung „Keine Weiber in den ersten Reihen“, ein Satz, der im Stadion und in sozialen Netzwerken sofort breite Kritik auslöste.
Vorstand zieht eine klare Linie
In einer offiziellen Erklärung stellten die Vorstände Marc-Nicolai Pfeifer und Alexander Rang klar: „Rot-Weiss Essen distanziert sich ausdrücklich und unmissverständlich von allen auf dem Flyer genannten Inhalten, die im Widerspruch zu den Werten unseres Vereins stehen.“ Weiter heißt es: „Rassistische, sexistische oder sonstige diskriminierende Haltungen haben bei Rot-Weiss Essen keinen Platz – weder auf den Rängen noch irgendwo anders im Umfeld unseres Vereins.“
„Stadionordnung ist klar geregelt“ – keine Privat-Regeln
Der Verein erinnerte daran, dass „die Regeln für den Stadionbesuch […] in der Stadionordnung klar geregelt“ sind. Zudem betonte der Vorstand: „Darüber hinaus besitzt niemand die Befugnis, eigene Weisungen oder Zugangsregeln aufzustellen.“ Nach Vereinsangaben wurde die aktive Fanszene bereits direkt angesprochen: „Wir haben den verantwortlichen Vertretern der aktiven Fanszene unsere klare Haltung zu diesem Vorfall deutlich mitgeteilt.“
Reaktionen der Fans und mediale Einordnung
Zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger kritisierten den Flyer in den sozialen Medien scharf; lokale und überregionale Medien griffen die Rückmeldungen auf. Die Diskussion reiht sich ein in bundesweite Debatten um Rollenbilder in Kurven: Ähnliche Sprüche wie „Keine Weiber in den ersten drei Reihen“ wurden in der Vergangenheit auch anderswo öffentlich thematisiert.
Sportlicher Kontext & Lichtershow-Diskussion
Sportlich behielt RWE gegen den 1. FC Schweinfurt mit 2:1 die Oberhand. Für Unruhe sorgte während der Partie allerdings die neue Lichtershow, die auf der Westkurve mit Pfiffen quittiert wurde. In der 3. Liga ist die Stimmung an der Hafenstraße damit ambivalent: sportlicher Erfolg, aber Diskussionsbedarf rund um Fan-Kultur und Stadionerlebnis.
 
 