SSV Ulm 1846 plant Winter-Offensive – Oelmayer hält an Thiele und Glasbrenner fest

13 Spiele, 13 Punkte: Der SSV Ulm 1846 steckt in Liga 3 tief im Abstiegskampf. Nach vier Niederlagen in Serie ist die Lage brisant. Vorstandschef Thomas Oelmayer stärkt Sportgeschäftsführer Markus Thiele demonstrativ den Rücken, hält am jungen Trainer Moritz Glasbrenner fest und öffnet das Winter-Transferfenster.

Ausgangslage: Druck nach vier Pleiten in Folge

Der Zweitliga-Absteiger hat nach 13 Partien lediglich 13 Zähler auf dem Konto. Eine 0:5-Packung in Verl und zuletzt ein 1:3 gegen den VfB Stuttgart II haben die Situation zusätzlich verschärft. Vom Traum „sofortiger Wiederaufstieg“ ist man abgerückt, das kurzfristige Ziel lautet klar: Klassenerhalt in der 3. Liga.

Trainerfrage: Glasbrenner bleibt – trotz Lizenz-Strafe

Nach der Trennung von Robert Lechleiter übernahm U19-Coach Moritz Glasbrenner. Weil ihm die Fußballlehrer-Lizenz fehlt, wird pro Spiel eine Strafe von 3.500 Euro fällig. Der Verein bewertet das als Investition in ein Trainer-Talent und hält am  coach fest, in der Hoffnung auf kurzfristige Stabilisierung und mittelfristige Entwicklung.

Rückenstärkung für Thiele: „Muss man aushalten“

Sportgeschäftsführer Markus Thiele steht in Teilen des Umfelds in der Kritik. Oelmayer stellt sich jedoch klar vor ihn. In der „Südwest Presse“ sagt der Vorstandsvorsitzende: „Er steht aus meiner Sicht nicht zur Disposition. Was würde denn passieren, wenn ich ihn absetze? Rein formal hätte ich die Möglichkeit dazu. Dann ist er weg, es kostet einen Haufen Geld, und ich brauche jemand anderen. Da sehe ich niemanden mit der entsprechenden DNA und schnellen Einarbeitungszeit. Wenn das halbe Stadion ‘Thiele raus’ ruft, muss man das aushalten, aber deshalb ist es jetzt auch wichtig, ihm Rückendeckung zu geben.“

Winter-Plan: Rücklagen, Verstärkungen und Vier-Augen-Prinzip

Finanziell agiert Ulm solide: Für 2024/25 steht ein Gewinn von rund zwei Millionen Euro. Oelmayer kündigt an: „Wir haben Rücklagen, um die Mannschaft im Winter zu verstärken. Das werden wir selbstverständlich tun.“ Künftige Personalentscheidungen sollen enger abgestimmt werden: „Das heißt, es gilt das Vier-Augen-Prinzip, was Spielerverpflichtungen und andere Themen angeht“, so Oelmayer. Er selbst will Transfers künftig noch genauer begleiten.

Kader-Analyse: Wo nachjustiert werden könnte

Die jüngsten Ergebnisse deuten auf akuten Handlungsbedarf hin. Nach dem 0:5 in Verl und dem 1:3 gegen den VfB Stuttgart II stehen defensive Stabilität, Zweikampfhärte und Standardsicherung oben auf der Liste. Offensiv fehlt in Druckphasen häufig Entlastung, Tempo über Außen und ein verlässlicher Zielspieler könnten den Unterschied im Abstiegskampf der 3. Liga machen.

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