Rot-Weiss Essen hat im Spitzenspiel der 3. Liga gegen Energie Cottbus nicht nur eine bittere 2:3-Heimniederlage kassiert, sondern muss nun auch mit juristischen und sportgerichtlichen Folgen rechnen. Nach Abpfiff flog von der Haupttribüne ein Plastikbecher und traf den vierten Offiziellen am Kopf.
Kurz zum Spielverlauf
Cottbus siegte an der Hafenstraße mit 3:2 und sprang damit an die Tabellenspitze der 3. Liga. Für Energie trafen Tolcay Cigerci (Handelfmeter), Justin Butler und Erik Engelhardt; RWE verkürzte durch Jannik Mause und Joker Tom Moustier. Mit dem Resultat verpasste Essen den erhofften Sprung auf die Aufstiegsplätze.
Becherwurf nach Schlusspfiff: DFB und Polizei reagieren
DFB-Schiedsrichter-Sprecher Alexander Feuerherdt bestätigte den Vorfall auf Anfrage der „WAZ“: „Wir können bestätigen, dass nach dem Abpfiff des Spiels der vierte Offizielle, Lennart Kernchen, von einem leeren Plastikbecher, der in seinem Rücken auf ihn zuflog, am Kopf getroffen wurde. Der Vorfall wurde im Spielbericht vermerkt. Nach unseren Informationen ist zudem die Polizei in dieser Angelegenheit unmittelbar tätig geworden“, berichtet Feuerherdt. Die Ermittlungen laufen, der Vorfall ist im Spielbericht notiert.
Aufregung um ausbleibenden Pfiff in der Nachspielzeit
Der Auslöser für die Eskalation: In Minute 90+6 blieb ein Freistoßpfiff für RWE aus, nachdem Außenverteidiger Jannik Hofmann von Anderson Lucoqui hart von den Beinen geholt worden war. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Martin Wilke die Partie ab. RWE-Trainer Uwe Koschinat sagte zur Szene: „Der Cottbuser Spieler riskiert alles, um in der Situation den Ball zu blocken, aber er trifft ausschließlich die Beine“ – und weiter: „Es war schon der ganz klare Versuch, in die Beine des Spielers reinzugehen. Da hätte ich erwartet, dass gepfiffen wird.“
Mögliche Folgen für Rot-Weiss Essen
Unabhängig von der strittigen Entscheidung steht der Becherwurf im Fokus. Sollte der Werfer ermittelt werden, drohen strafrechtliche Konsequenzen. Für RWE ist wegen des Eintrags im Spielbericht eine Geldstrafe durch das DFB-Sportgericht wahrscheinlich. Ähnliche Fälle in der 3. Liga wurden zuletzt regelmäßig sanktioniert.
