Eintracht Braunschweig, Hannover 96, der VfL Wolfsburg, der VfL Osnabrück, der TSV Havelse, der SV Meppen und der VfB Oldenburg haben am 03.12.2025 eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Ihr Ziel: eine bunte, leidenschaftliche und respektvolle Fankultur, verbunden mit konsequenter, präventiver Stadionsicherheit.
Sicherheit und Fankultur – zwei Seiten derselben Medaille
Die Vereine stellen klar: Ein sicheres Umfeld ist Voraussetzung für echte Stadionerlebnisse, und nur mit gegenseitigem Respekt entsteht jene besondere Stimmung, die den deutschen Fußball prägt. Offizielle Zahlen der ZIS bestätigen laut Erklärung den Trend: Stadien gelten als sicher, Vorkommnisse nehmen ab, ein Hinweis, dass erprobte Konzepte mit lokaler Expertise greifen.
Prävention statt Pauschalmaßnahmen
Die niedersächsischen Profiklubs bekennen sich zu einem präventiven Ansatz: enge Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Fanorganisationen, Polizei, Kommunen und (sozial-)pädagogischen Projekten. Diese „Stadionallianzen“ seien vor Ort gewachsen, vertraut und effektiv und genau dort werde angesetzt, wo es nötig ist.
Wogegen sich die Klubs klar positionieren
Pauschale oder kollektiv wirkende Eingriffe, die vor allem friedliche Fans treffen, lehnen die Vereine ab. Dazu zählen insbesondere:
- pauschale Reduzierungen von Gästekontingenten bei sogenannten Risikospielen,
- verpflichtende Ticket-Personalisierung,
- Einschränkungen, die faktisch Stehplätze gefährden,
- zentral organisierte Stadionverbotsstrukturen mit automatischen oder vorschnellen Sanktionen auf bloßer Verdachtsbasis.
Stattdessen fordern die Klubs individuelle, faire und rechtsstaatlich überprüfbare Einzelfallentscheidungen, mit Wahrung der Rechte aller Betroffenen.
Für lokale Kompetenz bei Stadionverboten
Ausdrücklich befürwortet wird der Verzicht auf eine zentrale Stadionverbotskommission. Die bereits etablierten Lokalen Stadionverbotskommissionen seien näher an den Menschen, kennen Situationen und Hintergründe und könnten deshalb differenziert und verantwortungsvoll entscheiden.
Dialog, Beteiligung und professionelle Strukturen
Mehr Fanbetreuung, nachhaltige Sozialarbeit und qualifiziertes Sicherheitsmanagement gehören für die Vereine zusammen. Der regelmäßige Austausch mit Fanorganisationen und aktiven Gruppen bleibt zentrale Praxis. Generalverdächtigungen weisen die Klubs zurück: Das Vertrauen gilt den vielen Fans, die mit Kreativität, Leidenschaft und Verantwortung die Fankultur in Liga3 und darüber hinaus prägen.
Appell an Politik und Institutionen
Die niedersächsischen Profiklubs verstehen sich als Teil einer Fußballfamilie, die für ein Stadionerlebnis steht, das Sicherheit und Gemeinschaft verbindet. Ihr Appell an Politik, Behörden und Institutionen: gemeinsam handeln, statt auf pauschale Beschränkungen oder Kollektivstrafen zu setzen.
Kontext: Warum ist das für die dritte Liga relevant?
Gerade in der 3. Liga sind Auswärtsfahrten, Stehplätze und lebendige Kurven identitätsstiftend. Maßnahmen, die pauschal Gästefans treffen oder Stehplätze beschneiden, würden Herzstücke der Liga3-Kultur schwächen, ohne nachweisbaren Sicherheitsgewinn. Prävention vor Ort und der direkte Dialog gelten deshalb auch hier als wirksamster Hebel.
