Der 1. FC Saarbrücken steckt mitten in einer sportlichen Schieflage. Nach einem verheißungsvollen Start in Liga 3, ist die Formkurve eingebrochen und trotz erkennbarer Moral bleibt die Ausbeute mager. Unter Jürgen Luginger, seit Ende November an der Seitenlinie, gab es bislang nur einen Zähler. Die Blau-Schwarzen müssen den Trend schnell drehen, um nicht tiefer in den Tabellenkeller der 3. Liga zu rutschen.
Ein Jahr zwischen Euphorie und Ernüchterung
Noch im Vorjahr war der FCS bundesweit Gesprächsthema: Im DFB-Pokal warf Saarbrücken nacheinander Schwergewichte aus der Bundesliga aus dem Wettbewerb und scheiterte erst im Halbfinale. Auch die anschließende Spielzeit nährte die Aufstiegshoffnung, die Relegation ging in der Verlängerung hauchdünn verloren. In die aktuelle Saison starteten die Saarländer mit nur einer Niederlage an den ersten zehn Spieltagen. Danach folgte der Bruch: sechs Pleiten aus sieben Partien, Trainerwechsel von Alois Schwartz zu Jürgen Luginger, schwankende Ergebnisse.
Erste Bilanz unter Luginger: „Aufwand stimmt“ – aber die Punkte fehlen
Seit dem Wechsel an der Linie steht erst ein Punkt auf der Habenseite, ein mageres 2:2 gegen Kellergegner TSV Havelse. In Mannheim zeigte das Team zuletzt Einsatz und Leidenschaft, doch zählbarer Ertrag blieb aus. Aus der Kabine ist von einer „anderen“ Mannschaft zu hören: mehr Kampf, mehr Miteinander, der Glaube an eine bessere Rückrunde. Schlagworte wie „weitermachen“ und „Ertrag“ prägen derzeit den internen Ton, die Richtung stimmt, die Tabelle noch nicht.
Alarmstufe Tabellenkeller – und zwei Chancen vor der Winterpause
Der FCS hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge der 3. Liga. Vor der Winterpause warten das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II und die Auswärtspartie in Rostock, zwei Gelegenheiten, endlich wieder dreifach zu punkten. Gerade jetzt sind Stabilität und Effizienz gefragt.
Mahnung aus der Vorsaison: der Fall SV Sandhausen
Wie schnell es bergab gehen kann, zeigt das Negativbeispiel SV Sandhausen in der vergangenen Spielzeit: Anfang November noch an der Spitze, holte der Klub aus den letzten 24 Saisonspielen nur acht Punkte und stieg als Vorletzter ab. Für Saarbrücken ist das ein warnendes Signal, dass Moral allein nicht reicht, Punkte müssen her.
Form- & Faktencheck FCS
- Start: 1 Niederlage in den ersten 10 Spieltagen (Aufstiegsambiente)
- Bruch: 6 Niederlagen in den folgenden 7 Partien
- Unter Luginger: 1 Punkt (2:2 vs. TSV Havelse)
- Abstand zu den Abstiegsplätzen: 2 Punkte
- Nächste Spiele: TSG Hoffenheim II (H), Rostock (A)
