Die Mitgliederversammlung von RWE am 09.12.2025 hatte eine vollgepackte Agenda: Der neue Aufsichtsrat steht, die Finanzen glänzen mit Rekordwerten und der Stadionausbau nimmt Fahrt auf. Sportlich setzt der Verein in der 3. Liga auf Kontinuität.
Aufsichtsratswahl: Sechs Nachrücker plus Fanvertreter
Am späten Abend bestätigten die Mitglieder den neuen Aufsichtsrat. In alphabetischer Reihenfolge gehören diesem an: Marco Assink, Dr. Thomas Hermes, Matthias Jablonski, Lukas Pruschko (Fanvertreter), Hans-Henning Schäfer, Andree Stracke und Waldemar Wrobel. Pruschko erhielt bei der FFA 100 von 107 Stimmen und wurde anschließend von den Mitgliedern mit 595 Ja-Stimmen, 276 Nein-Stimmen und 105 Enthaltungen bestätigt. Sein Selbstverständnis: „Ich bin jemand, der nicht nur meckert, sondern die Ärmel hochkrempelt, um es besser zu machen. In der Vergangenheit ist auf diesem Posten sicher nicht alles glatt gelaufen. Ich stehe für offene Kommunikation. Vereinsleben heißt für mich Gemeinschaft.”
Aus dem Gremium verabschiedeten sich unter anderem Kurt Ehrke und Lothar Oelert. Lothar Oelert blickte gerührt zurück und ist sich sicher, dass er „mit einem gutem Gewissen den Staffelstab übergeben kann.“
Ehrenrat & Formalia
Der Ehrenrat wurde als Block gewählt: Er erhielt 1.040 Zustimmungen, 28 Nein-Stimmen und 41 Enthaltungen. An der Versammlung nahmen 602 stimmberechtigte Mitglieder vor Ort und 795 online teil. In mehreren Verfahrenspunkten (u. a. Protokollgenehmigung) stimmte die Mitgliedschaft eindeutig zu, und auch die redaktionellen Satzungsänderungen wurden ohne große Debatte verabschiedet.
Wirtschaft: Rekordergebnis und starke Erlöse
Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer präsentierte Bestwerte: 673.000 Euro Gewinn und 20,9 Millionen Euro Umsatzerlöse, ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Der Bereich Sponsoring & Hospitality stieg von 5,763 Mio. Euro (Saison 2022/23) auf 8,453 Mio. Euro. Hinzu kommen 14.099 Mitglieder, ein Zuschauerschnitt von 17.724 in der 3. Liga und 11.907 Dauerkarten.
Im Merchandising konnte RWE die Vertriebsstrukturkosten um ca. 11,3 % senken. Bei den Partnerschaften verlängerte ifm langfristig zu besseren Konditionen, wodurch RWE gestärkt wurde. Zudem ist Evonik wieder Top-Partner. Der neu verhandelte Pachtvertrag bringt einen Verhandlungserfolg von rund 800.000 Euro. Das Türkei-Trainingslager im Januar 2026 ist kostenneutral.
Kommunikation & Fans
Seit Dezember 2022 ist die Zahl der Instagram-Follower von RWE um über 66 % gewachsen. Alexander Rang unterstrich die Nähe zur Basis und man wolle auch in Zukunft „weiterhin sehr nahbar für die Fans sein.“ Ein Arbeitskreis Fans ist geplant, im Januar folgt eine große Umfrage. Die FFA berichtete über zahlreiche Projekte. Das Winter-Fanturnier fällt allerdings aus organisatorischen Gründen aus.
Infrastruktur & Stadion
Oberbürgermeister Thomas Kufen bestätigte den Stadionausbau ab Saisonende. Ab 2026 übernimmt die Stadt die Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr. Parallel dazu treibt der Verein das Förderwerk voran, dessen Umsetzung im Januar 2026 startet. Vandalismusschäden an der Helmut-Rahn-Statue wurden angezeigt, die Versicherung wurde eingeschaltet.
Sport: Kontinuität auf der Bank, Ambition auf dem Platz
Aktuell steht RWE auf Platz 4 der 3. Liga. Der Kaderetat wurde von 5,4 auf über 6,5 Millionen Euro erhöht. Das wichtigste Signal ist die Vertragsverlängerung mit Trainer Uwe Koschinat. Dazu sagt Pfeifer, dass sich der Trainer „seit der ersten Sekunde voll engagiert” hat. Koschinat selbst sagt, dass er sehr optimistisch ist, „dass wir zwei erfolgreiche letzte Spiele im Jahr 2025 haben werden und auch 2026 einiges vorhaben werden.”
Auch Co-Trainer Dominik Ernst hat seinen Vertrag verlängert. Der Blick bleibt realistisch und mutig: „Wir konnten das Etat noch einmal erhöhen. Das zeigt den Willen, sportlich mutig nach vorne zu gehen.“ Der Zielkorridor laut Vision lautet: die 3. Liga stabilisieren, den Aufstieg schaffen und in der 2. Bundesliga ankommen und Erfolg etablieren.
