Energie Cottbus ist Herbstmeister: FCE überwintert an der Spitze der 3. Liga

Energie Cottbus geht als Spitzenreiter der 3. Liga in die Winterpause. Nach 19 Spieltagen stehen die Lausitzer mit 36 Punkten an der Tabellenspitze, dicht gefolgt von Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg. Der SC Verl liegt knapp hinter den Lausitzern. Die knappe Tabellenkonstellation unterstreicht, wie ausgeglichen die 3. Liga in dieser Saison verläuft.

Tabellenbild nach der Hinrunde

Cottbus überwintert mit einem Zähler Vorsprung an der Tabellenspitze. Verl bleibt dran, Essen lauert und Duisburg liegt mit 34 Punkten auf dem Relegationsrang. Es war ein echtes Foto-Finish in einer Hinserie, in der Nuancen über die Platzierungen entschieden.

So reifte die Herbstmeisterschaft.

Der Aufsteiger brauchte Anlauf: Ein wildes 3:3 zum Start gegen Saarbrücken, später ein 0:2 in Schweinfurt. Nach nur fünf Punkten aus fünf Spielen stellte Trainer Claus-Dieter „Pele” Wollitz um, mit Wirkung. Ein 2:1 in Verl und ein klares 5:0 gegen Stuttgart II gaben Rückenwind. Rückschläge wie das 1:3 in Rostock, das 1:2 in Ulm oder das 0:1 zu Hause gegen Osnabrück verhinderten ein frühes Wegziehen.

In den Schlüsselwochen zeigte Cottbus aber Nervenstärke: Ein 3:2 in Essen bedeutete die erste Tabellenführung, gegen Viktoria Köln (3:2) und im Gipfeltreffen gegen Duisburg (3:2) legte der FCE nach – inklusive eines späten Siegtreffers von Ciğerci nach einem Duisburger Ausgleich in der 90. Minute. Ein 1:3 in Wiesbaden ließ den Verein kurz wackeln, doch das 2:2 gegen Regensburg am 19. Spieltag reichte, da die Konkurrenz patzte.

Schlüsselspieler: Doppelspitze der Effizienz

Erik Engelhardt traf 13-mal und ist damit der treffsicherste Stürmer der 3. Liga zur Pause. Der 27-Jährige bewies gegen Regensburg mit einem Doppelpack einmal mehr seine Qualität im Strafraum. Tolcay Ciğerci fungiert als Takt- und Tempo­geber: Er war an rund 20 Treffern direkt beteiligt, erzielte 12 Tore und gab 8 Vorlagen. Wichtige Bausteine liefern zudem Merveille Biankadi mit Dynamik auf den Flügeln und Abwehrchef Axel Borgmann mit Stabilität.

Wollitz’ Anteil: Mut, Balance und klare Kommunikation.

Er schärfte einen offensiven Ansatz (42 Tore in 19 Spielen) und hielt mit personellen Impulsen die Balance. Nach Dämpfern scheute er Umstellungen nicht. Den Trubel ordnete er wie folgt ein: „Für die Fans ist das schön … aber der Herbstmeistertitel hat noch nie zu etwas geführt.“ Nach dem Spiel gegen Regensburg sagte er, es sei „egal“, ob man als Erster oder Zweiter in die Pause gehe, entscheidend sei das Überwintern auf einem Aufstiegsplatz.

Zahlenbild: Spektakel ja, Konterrisiken auch.

Cottbus stellt zusammen mit Verl die beste Offensive, kassierte jedoch mehr Gegentore als die direkten Rivalen. Zuhause ist Cottbus sehr stabil (21 Punkte), auswärts jedoch wechselhafter, ein Unentschieden in der Fremde gab es bislang nicht. Auffällig ist, dass sie mehrfach Führungen hergegeben haben, zugleich aber oft mit Moral zurückgeschlagen haben. Bemerkenswert ist, dass Engelhardt und Ciğerci in der Scorerliste ligaweit vorn stehen, einzigartig in Liga 3.

Fans und Ausblick auf die Rückrunde

Resonanz: großes Lob und ein Lichtermeer statt Pfiffe nach dem 2:2 gegen Regensburg. In den Medien gilt die Herbstmeisterschaft als gutes Omen, denn historisch stiegen die meisten Herbstmeister auf. Gleichzeitig bleibt der Tenor realistisch: Es gibt Zufriedenheit, aber auch Ärger über liegengelassene Punkte. Für die Rückrunde lautet die Aufgabe klar: Defensivfeinschliff und Führungen konsequenter verwalten, dann ist der Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga absolut realistisch.

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