Adama Diakhaby war beim SV Waldhof Mannheim erst Heilsbringer, dann Rätsel und ist nun eine zunehmend verlässliche Größe. Nach einem furiosen Start in die 3. Liga suchte der Franzose seine Rolle. Trainer Luc Holtz fand die Lösung: eine Positionsverschiebung, durch die der 29-Jährige stabiler und wertvoller wurde.
Vom Traumstart zur Suche nach Konstanz
Sein Einstand hatte Wucht: Gegen Viktoria Köln drosch Diakhaby den Ball von der Strafraumkante unhaltbar neben den Pfosten und eröffnete damit den ersten Liga-Heimsieg unter Luc Holtz. Danach blieb der Offensivmann jedoch lange ohne weitere Torbeteiligung und wirkte offensiv wechselhaft. Seine Körpersprache und Effektivität wurden hinterfragt. Holtz hielt dennoch an ihm fest, da er bei Diakhaby „Übersicht, Technik und Handlungsschnelligkeit“ erkennt.
Positionswechsel als Wendepunkt
Als im Zentrum vor der Abwehr Personal fehlte, rückte Diakhaby aus dem offensiven Mittelfeld eine Linie nach hinten. Dort sieht der Coach seinen Schützling am besten aufgehoben: „Mit einer Position weiter hinten hat Adama das Spiel vor sich. Und er ist direkt da, wo der Ball hinkommt, wenn es ums Verteidigen geht“, so Holtz gegenüber dem „Mannheimer Morgen„. Der Plan ging auf. Im Südwestduell gegen den 1. FC Saarbrücken lieferte Diakhaby auf der Sechs eine grundsolide Leistung ab, spielte sich neben Janne Sietan fest und bildet seither das Herz des Waldhof-Zentrums. Sietan lobt die Mischung aus Übersicht und Finesse seines Nebenmannes.
Mehr Einbindung, weniger Leerlauf
Der neue Aufgabenmix entlastet Diakhaby, der zuvor nach Ballverlusten oft zu wenig nacharbeitete. Jetzt ist er deutlich stärker eingebunden, wirkt nicht mehr wie ein Fremdkörper, sondern gestaltet zielgerichtet mit. In Abwesenheit von Arianit Ferati übernahm er die Ausführung von Standards, mit ordentlicher Bilanz. Nach dem 2:2 gegen Ingolstadt fasste er die Reaktion des Teams zusammen: „Wir haben Charakter gezeigt und sind zweimal nach Rückständen zurückgekommen.“ Auf die Hinrunde blickt er differenziert: „Wir haben noch viel Verbesserungspotenzial … Mit der Leistung in der ersten Saisonhälfte können wir trotzdem zufrieden sein.“
Spielerprofil: Adama Diakhaby
Der Rechtsfuß blickt auf einen bewegten Karriereweg zurück: Er wurde in Frankreich (u. a. bei AS Monaco) ausgebildet und war anschließend bei Huddersfield Town und Nottingham Forest in England sowie bei Qarabag Agdam in Aserbaidschan unter Vertrag, bevor er in die Türkei und nach Rumänien wechselte. Im Sommer folgte der Schritt in die 3. Liga zum SV Waldhof Mannheim. Diese internationale Erfahrung hilft ihm, das Spiel „vor sich“ zu lesen und die Balance zwischen Absicherung und Spielaufbau zu halten.
