Am 28. Dezember 2025 feiert der F.C. Hansa Rostock seinen 60. Geburtstag. Der Traditionsklub aus dem Norden wurde am 28. Dezember 1965 gegründet, nachdem die Fußballabteilung des SC Empor Rostock ausgegliedert worden war. Name und Wappen sind dabei bewusst gewählt: „Hansa“ und die Kogge im Logo erinnern an Rostocks Vergangenheit als Hansestadt, ausgewählt von den Fans über einen Namenswettbewerb.
Schon als SC Empor Rostock war das Team in der DDR-Oberliga fest verankert und sammelte in den 1960er-Jahren mehrere zweite Plätze. Mit dem Start als eigenständiger Fußballklub 1965 begann die heutige Hansa-Geschichte, inklusive einer starken Symbolik, die Fans und Stadt eng verbindet.
Das Ausrufezeichen 1990/91 und das Duell mit Barcelona
Der sportliche Höhepunkt in der DDR-Schlussphase folgte 1990/91: Hansa holte Meisterschaft (NOFV-Oberliga) und Pokalsieg (NOFV-Pokal), das Double als Sprungbrett in die Bundesliga 1991/92 und in den Europapokal. Dort wartete im Achtelfinale ein ganz großer Name: der FC Barcelona.
Bundesliga-Jahre, bekannte Namen, Wechselbad der Ligen
Titel blieben in der Bundesliga zwar aus, doch Hansa war insgesamt zwölf Spielzeiten erstklassig vertreten und gilt damit als der am längsten vertretene Bundesliga-Klub aus dem ehemaligen Osten. In den 1990ern stabilisierten sich die Rostocker im Oberhaus, erreichten zweimal Platz sechs und entwickelten Spieler, die später überregional prägend waren.
Kurzprofile: prägende Hansa-Gesichter
- Magnus Arvidsson: Torjäger-Typ, stand in Rostock für Tempo und Abschlussstärke.
- Stefan Beinlich: Kreativer Mittelfeldspieler, bekannt für Spielintelligenz und Standards.
- Oliver Neuville: Entwickelte sich vom Rostocker Angreifer zum Nationalspieler und Bundesliga-Stammkraft.
Seit dem Abstieg 2005 ging es sportlich häufig zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga hin und her, aktuell spielt Hansa in der 3. Liga.
Jubiläumsfeier, Mitgliederboom und Ostseestadion-Faktor
Rund um den Geburtstag gab es am gestrigen Samstag in der Rostocker Stadthalle eine große Feier. Vorstandschef und Ex-Profi Ronald Maul ordnete die emotionale Strahlkraft so ein: „Hansa Rostock ist schon sehr, sehr speziell. Von der Emotionalität und von der Begeisterungsfähigkeit her ist das nur noch vergleichbar mit dem Ruhrgebiet“. Der Verein zählt inzwischen rund 30.000 Mitglieder, im Ostseestadion sind regelmäßig über 25.000 Zuschauer dabei.
Blick nach vorn: Aufstieg als klares Ziel in der 3. Liga
Trotz Jubiläumsstimmung richtet sich der Fokus klar auf die Zukunft. Maul formuliert den Anspruch unmissverständlich: „Wir sind aktuell gut unterwegs in der 3. Liga, wollen immer besser werden und am Ende der Saison den Aufstieg feiern. Als Verein haben wir perspektivisch das Ziel, uns wieder in der 2. Liga zu etablieren“.
Mit modernisiertem Stadion und steigender Mitgliederzahl sieht der Klub seine Basis dafür gestärkt. Trainer Daniel Brinkmann setzt sportlich auf einen Mix aus Erfahrung und Talenten aus der eigenen Akademie. Begleitet wurde das Jahr von Aktionen unter dem Motto „60 Jahre – 60 Spiele“, inklusive Sondertrikots und Spendenläufen.
