In der Schauinsland-Reisen-Arena spielte sich am Karsamstag einiges ab, das den MSV Duisburg und seine Anhänger sicherlich noch lange beschäftigen wird.
Die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner zeigte gegen die U23 von Borussia Dortmund eine äußerst schwache Leistung und kassierte eine empfindliche 0:5-Niederlage. Es war bereits das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg, in der Tabelle geht es weiter bergab. Auf den Rängen kam es zu Protesten gegen den Noch-Sponsor Schauinsland-Reisen, der seinen Rückzug nach der Saison 2023/24 angekündigt hatte. Einige der Fanproteste gingen jedoch zu weit und der Verein musste sich auf seiner Homepage von Aufrufen zu Gewalt oder gewalttätigen Absichten distanzieren.
Fanproteste gegen Schauinsland-Reisen gehen zu weit: MSV Duisburg distanziert sich von Gewaltaufrufen
So heißt es in einem Statement des Vereins: „Der MSV distanziert sich aus gegebenem Anlass noch einmal ausdrücklich von Aufrufen zu Gewalt oder auch Intentionen, die als Aufruf zu Gewalt verstanden werden könnten. Das ist keine Form von freier Meinungsäußerung mehr und widerspricht dem Leitbild des MSV, das zu Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen aufruft.“ Kurz nach der ersten Stellungnahme des Vereins folgte eine zweite, die sich direkt gegen Andreas Rüttgers richtete, den für die MSV-Belange bei Schauinsland-Reisen zuständigen Vertreter.
Der MSV distanzierte sich im Interesse und zum Schutz des Vereins von den Aussagen, die Rüttgers in einem Podcast von Radio Duisburg über den Verein gemacht hatte. Eine der Hauptforderungen von Rüttgers war die Entlassung von Sportdirektor Ralf Heskamp, die er bereits im Mai 2022 gefordert und später immer wieder bekräftigt hatte. Auch im Logenbereich des Stadions soll Rüttgers vehement die Entlassung Heskamps gefordert haben. „Hier wurde aber eine rote Linie überschritten, zumal Andreas Rüttgers verstärkt Personen innerhalb und außerhalb des Vereins neue Positionen im Verein ohne Absprachen angeboten hat„, heißt es in einem Statement.
Schauinsland-Reisen und MSV Duisburg: Zerrüttetes Verhältnis
Weiter heißt es: „Vor der Mitgliederversammlung am 22. März 2023 hat der Vorstand den Kontakt mit schauinsland-reisen gesucht, um eine gemeinsame Sprachregelung für den Stand der Gespräche zwischen dem MSV und schauinsland-reisen zu finden.“ SLR sei zu weiteren Gesprächen über eine dauerhafte Lösung bereit gewesen. In der Versammlung stellte Rüttgers den Sachverhalt jedoch anders dar, woraufhin sich der Verein von seinen Aussagen distanzierte und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleitete.
Das Verhältnis zwischen dem MSV Duisburg und Schauinsland-Reisen scheint nun endgültig zerrüttet zu sein, da das Sponsoring des Unternehmens ohnehin nach der Saison 2023/24 endet und die Darlehen bis dahin gestundet bzw. für ein weiteres Jahr gewährt werden.