Der FC Erzgebirge Aue sieht sich mit einer juristischen Auseinandersetzung konfrontiert. Der ehemalige Vereinspräsident Helge Leonhardt (64) hat eine Unterlassungsklage gegen den Verein eingereicht. Dies geht aus einem aktuellen Bericht von „tag24“ hervor.
Grund ist ein Interview mit dem neuen Finanzvorstand Thomas Schlesinger (50), das am 30. März 2023 auf der offiziellen Vereinshomepage veröffentlicht wurde. In diesem Interview erhob Schlesinger schwere Vorwürfe gegen die alte Führungsriege. Nun zieht der Verein seine Aussagen vorerst zurück. Laut der neuen Vereinsführung sollen Leonhardt & Co. für „ungedeckte und nicht genehmigte Ausgaben im Profikader zu Saisonbeginn“ verantwortlich sein, die zu einem bewussten Verlust von 1,4 Millionen Euro geführt hätten. Außerdem seien Verträge abgeschlossen worden, „die ohne entsprechende Gegenfinanzierung niemals hätten abgeschlossen werden dürfen„. Das Verhalten des alten Vorstandes sei existenzbedrohend gewesen.
Gerichtlicher Vergleich beim FC Erzgebirge Aue: Interview vorerst von Vereinshomepage entfernt
Leonhardt war gegen bestimmte Passagen des Berichts juristisch vorgegangen, am Montag fand eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Chemnitz statt. Dabei konnte der langjährige Veilchen-Chef Leonhardt einen ersten Teilerfolg für sich verbuchen. Leonhardt bereitet derzeit weitere rechtliche Schritte gegen Schlesinger vor. Anstelle des Schlesinger-Interviews auf der FCE-Homepage findet sich nun ein kurzer Text, in dem es heißt: „Im Interesse der Erledigung des Eilverfahrens wurde seitens des Vereins ein gerichtlicher Vergleich angeboten und von der Klägerseite akzeptiert, dass dieses Interview vorerst von der Homepage entfernt wird.“
Jedoch ist die Angelegenheit damit noch nicht abgeschlossen, wie der Verein mitteilt: „Die endgültige Klärung im Hauptverfahren steht noch aus und wird zu einem späteren Zeitpunkt den Mitgliedern mitgeteilt.“